Hamburg . Die Hamburger Alsterschwäne sollen zum Schutz vor Krankheiten ein festes Quartier bekommen. Doch es gibt Hürden bei der Planung.
Die Hamburger Alsterschwäne sind durch den jährlichen Einzug in ihr Eppendorfer Winterquartier zwar schon in einer komfortablen Lage, es soll aber noch mehr für den Schutz der Tiere getan werden. Denn in den vergangenen Jahren sind die gesundheitlichen Risiken für die Schwäne stark gestiegen, insbesondere die Gefahr von Virusinfektionen. Die Vogelgrippe bedroht die für Hamburg so stadtbildprägenden Tiere, auch der warme Sommer brachte erneut etlichen Schwänen in der Hansestadt den Tod.
Um die Alsterschwäne besser als bisher zu schützen, wurde in der Vergangenheit bereits eine Zeltanlage am Winterquartier im Mühlenteich aufgestellt, die nun durch einen festen Bau ersetzt werden soll. Die Planungen für die Unterkunft laufen seit mehreren Monaten, doch nun erweist sich das angedachte Quartier als zu teuer.
Geplant war bisher ein Containerbau am Mühlenteich. Die Unterkunft sollte die Möglichkeit bieten, kranke Tiere von gesunden zu trennen, Jungvögel, die ihre Eltern verloren haben, aufzuziehen und Untersuchungen der Schwäne zu erleichtern.
Alternative für das Schwanenhaus wird gesucht
Doch je weiter die Überlegungen voranschritten, desto mehr Hürden sind bei dem Bau am nördlichen Ende des Teichs aufgetaucht. Die für das Projekt aus dem Quartiersfonds der Finanzbehörde eingeplanten 400.000 Euro hätten nicht ausgereicht, sagte Daniel Gritz, Sprecher des Bezirksamts Nord. Nun müsse ein alternativer Standort für das Schwanenhaus gefunden werden.
Gritz zählt die Hindernisse auf, die bei der Planung des Gebäudes am Rande des Mühlenteichs beim Übergang zur Tarpenbek aufgetreten sind: "Der Standort unter der Brücke der Güterumgehungsbahn bereitet uns mehr Probleme, als wir zunächst gedacht haben und würde aufgrund des technischen Aufwands zu davon galoppierenden Kosten führen", so der Bezirksamtssprecher. Gleichzeitig müsste eine große Fläche versiegelt werden, so dass kaum noch von einer Grünanlage zu sprechen wäre. "Wir wollen nun einen Alternativstandort prüfen, der geringere Kosten produzieren würde und haben dazu auch schon was im Auge", sagte Gritz.
Schwierige Bedingungen für Schwanenhaus
Über diese Standortfragen hinaus hatte sich auch das Schwanenhaus selbst bereits als komplizierter Bau erwiesen. Die Wände in der Station müssten speziell ummantelt werden, da die Flächen, ähnlich wie in einer professionellen Großküche, desinfektionsfähig sein müssen. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass das Desinfektionsmittel aufgefangen werden muss und nicht in die Kanalisation gelangen darf. Hier seien ebenfalls entsprechende Auffangvorrichtungen erforderlich.
Zunächst hatte es geheißen, dass der Bau für die fliegenden Wahrzeichen der Stadt bis 2019 fertig sei, dann war ein neuer Termin Mitte 2020 genannt worden. Jetzt verschiebt sich das Projekt erneut. "Wir wollen wir uns im November an dem neuen Standort mit dem Architekten treffen und uns weiter mit ihm beraten", ergänzte der Sprecher. Wo dieses Grundstück liegt, ließ Gritz offen. Letztlich käme aber wohl nur ein Bau am Mühlenteich infrage, an anderen Standorten sei die Pflege der Schwäne kaum praktikabel.