Hamburg. Serie: Das ändert sich 2019 in den Bezirken. Heute geht es um die Pläne von Hohenfelde bis Langenhorn.

„Wohnungsbau für alle Zielgruppen wird weiterhin ein zentrales Thema für den Bezirk sein. Aber nicht das einzige“, sagt Yvonne Nische, stellvertretende Leiterin des Bezirksamts Hamburg-Nord. Es gehe beispielsweise darum, die soziale Infrastruktur mitwachsen zu lassen, Quartiere ganzheitlich zu entwickeln und die Serviceleistungen des Bezirksamts zu verbessern.

Stadtplanung

Die beiden Großquartiere, die derzeit im Bezirk entstehen, wachsen rasant in die Höhe. Im Pergolenvierel (1) in Winterhude werden die ersten 120 von insgesamt 1400 Wohnungen fertiggestellt; mehr als die Hälfte werden öffentlich gefördert. Außerdem entstehen in dem neuen Viertel eine Kita und 170 Kleingärten. Im Quartier Tarpenbeker Ufer (2) in Groß Borstel werden in diesem Jahr weitere 215 Wohnungen übergeben, damit sind 328 von insgesamt 750 Wohneinheiten fertig. In der Nachbarschaft werden die vorbereitenden Arbeiten für den Petersen-Park (3) aufgenommen. Auf dem Gelände der ehemaligen­ Strüverfabrik zwischen Papenreye­ und Niendorfer Weg sind ein Gewerbegebiet sowie 390 bis 420 Wohnungen geplant (ein Drittel öffentlich gefördert).

Weil Groß Borstel durch Neubauten um mehr als 40 Prozent wachsen wird, sollen Fördermittel für die Entwicklung eines Ortszentrums, der sozialen und kulturellen Infrastruktur sowie einer guten Fußwegeverbindung bereitgestellt werden. Auch in Langenhorn tut sich eine Menge: Am Langenhorner Markt, der nach seiner Umgestaltung jetzt LaHoMa (4) genannt wird, werden 126 Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen fertiggestellt. Nicht weit davon entfernt, am Buurredder (5), baut Meravis, ein Tochterunternehmen des Sozialverbands, bis zum Herbst 81 Wohnungen, darunter 56 Eigentumswohnungen. Das Projekt ist am Anfang kritisiert worden, weil dafür den Mietern mittlerweile abgerissener Bestandsgebäude gekündigt wurde.

Die Entwicklung des Oxpark Quartiers (6) auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Ochsenzoll geht in die letzte Phase. Nachdem in Neubauten und denkmalgeschützten Bestandsgebäuden bereits mehrere Hundert Wohneinheiten entstanden sind, bilden nun 79 Mietwohnungen, zwei Gewerbeeinheiten sowie 17 Luxusapartments und weiteres Gewerbe in der ehemaligen Krankenhauswäscherei den Abschluss.

So soll das Hotel aussehen, das am Barmbeker Bahnhof, gegenüber von Globetrotter, entsteht.
So soll das Hotel aussehen, das am Barmbeker Bahnhof, gegenüber von Globetrotter, entsteht. © TAMM IMMOBILIEN GmbH

In Barmbek-Nord entsteht derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Schiffsbauversuchsanstalt an der Dieselstraße (7) ein neues Quartier mit 700 Wohnungen, Nahversorgungszen­trum, Kita und Kleingärten. Auf dem ersten Baufeld wurden 160 Wohnungen fertiggestellt, die noch 2019 bezogen werden können. Auf einem weiteren Baufeld wird die Saga mit dem Bau von 170 öffentlich geförderten Wohnungen beginnen. Für das gesamte Quartier wird ein Mobilitätskonzept erstellt.

Nach dem Abriss des leer stehenden Hertie-Kaufhauses an der Fuhlsbüttler Straße (8) wächst dort das Geschäftshaus „Fuhle 101“ heran, die Eröffnung ist im Sommer geplant. Am Barmbeker Bahnhof (99), gegenüber von Globetrotter, entsteht ein Hotel mit 188 Zimmern. Die Bestandsgebäude wurden bereits abgerissen, sodass die Hochbaumaßnahmen in Kürze beginnen können.

In der City-Nord hat der Abriss der
In der City-Nord hat der Abriss der "Post-Pyramide" Platz geschaffen für das Ipanema-Quartier mit Büros und 500 Wohnungen. © Dreidesign | DREIDESIGN

Der ehemalige Busbahnhof am Mesterkamp (10) in Barmbek-Süd ist die letzte Konversionsfläche im Bezirk. Hier soll ein Quartier mit 450 Wohnungen entstehen; demnächst wird der Siegerentwurf des freiraumplanerischen Wettbewerbs öffentlich ausgelegt und die Ausschreibung gestartet. In der City Nord wurde die alte „Post-Pyramide“ am Überseering (11) abgerissen. Noch im Januar beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Bau von rund 500 Wohnungen und einem Bürogebäude. Das Ensemble wird ein neues Entree für das Quartier bilden, im März soll der Aushub der riesigen Baugrube starten. Nicht weit entfernt, am Kapstadtring (12), wird das Bestandsgebäude der Signal Iduna abgerissen; ein Nachfolgebau ist in Planung. Auf einer Grünfläche neben dem Pausenhof des Grundschulstandorts Ballerstaedtweg am Wolkauweg (13) ist das Quartier Moin Oolsdörp entstanden: Die 40 Eigentumswohnungen und 18 öffentlich geförder­- ten Wohnungen sind im Sommer bezugsfertig.

Der Louis-Braille-Platz (14a) vor der U-Bahn-Station Hamburger Straße und der Elsässer Platz (14b) in Dulsberg sollen – mit Bürgerbeteiligung – im Zuge des neuen „Sanierungsprogramms für Hamburger Plätze“ umgestaltet werden. In Eppendorf beginnt die Erweiterung des Universitätsklinikums (UKE) an der Martinistraße (15) – mit Neubauten unter anderem für das Universitäre Herzzentrum, die Martiniklinik sowie ein Forschungs- und Laborgebäude. An der Loogestraße (16) startet nach langer bautechnischer begründeter Verzögerung der Bau der ersten Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil: Sie bietet rund 100 Plätze und wird Ende 2019 bezogen. Am Greta-Zabe-Weg (17) in Barmbek-Süd ist das Parkquartier Friedrichsberg entstanden; die Wohnungen werden von April an bezogen. Pfingsten steht die feierliche Wiedereröffnung der Frohbotschaftskirche am Straßburger Platz (18) an. Das in einem Fördergebiet liegende Gotteshaus wurde umgebaut und beherbergt nun eine Kita und moderne Gemeinderäume.

Das Bezirksamt will die Jarrestadt (19) sowie Teile von Barmbek-Süd und Barmbek-Nord vor spekulativen Umwandlungs- und Verkaufstätigkeiten schützen und lässt prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Soziale Erhaltensverordnung gegeben sind. Die Ergebnisse werden Anfang 2019 erwartet. Mit der Jarrestadt bewirbt sich der Bezirk auch für das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Der Bund entscheidet darüber im 2. Quartal.

Verkehr

Um den Sanierungsstau zu beheben, der sich vor allem zwischen 2001 und 2011 ergeben hat, werden rund zehn Millionen Euro in bezirkliche Maßnahmen investiert. Neue Radwege entstehen unter anderem am Maienweg (20), zwischen Hindenburg- und Sengelmann­straße), an den 192er-Haltestellen Hohe Liedt (21a) und Klinikum Nord (21b), am Alten Teichweg (22), zwischen Krause- und Nordschleswiger Straße), am Wiesendamm (23), zwischen Saarland- und Hufnerstraße), an der Beethovenstraße (24), zwischen Winterhuder Weg und Bartholomäusstraße), an der Hudtwalckerstraße (25), zwischen Leinpfad und Bebelallee) sowie am Mundsburger Damm (26,) zwischen Schwanenwik und Papenhuder Straße. Die Moorreye (27), zwischen Flughafenstraße und Beim Schäferhof) und der Kleekamp (28), zwischen Bergkoppelweg und Ohkamp) werden für den Mischverkehr ausgebaut. Die Arbeiten an der Veloroute durchs Pergolenviertel (1) haben bereits begonnen.

An der U-Bahnstation Kellinghusenstraße ist ein Parkhaus für Fahrräder geplant.
An der U-Bahnstation Kellinghusenstraße ist ein Parkhaus für Fahrräder geplant.

Auch das zweistöckige Fahrradparkhaus mit 600 Plätzen, das an der U-Bahn­-Station Kellinghusenstraße (29), geplant ist, wird in diesem Jahr in Angriff genommen – ebenso der Ausbau der Abstellmöglichkeiten in unmittel­barer Nähe. Für Fußgänger in Alsterdorf (30a) und Hoheluft-Ost (30b) liegen bezirkliche Fußverkehrsstrategien vor, mit deren Umsetzung begonnen werden soll.

Umwelt

Im Frühjahr soll ein weiterer Workshop zur Gestaltung von Pehmöllers Garten (31) in Groß Borstel stattfinden, dessen Ergebnisse der Bezirk dann baulich umsetzt. Darüber hinaus kümmert sich eine interne Arbeitsgruppe um die biologische Vielfalt in den Grünanlagen des Bezirks, mehrere Schulen haben Bachpatenschaften übernommen. Für die Alsterschwäne wird am Mühlenteich (32) ein neues Schwanenquartier gebaut.

Soziales, Sport und Kultur

Der Kinderspielplatz am Graumannsweg (33) in Hohenfelde wird nach seiner Umgestaltung im Frühjahr eröffnet, danach starten die Arbeiten am Spielplatz Averhoffstraße (34). Der Winterhude-Eppendorfer Turnverein wird an seinem Standort Erikastraße (35) um zwei neue Tennisplätze erweitert, in Dulsberg erhält der Sportplatz Vogesenstraße (36) zwei Kunstrasenplätze. Auch die mit Bürgerbeteiligung ge­plante Umgestaltung des Sportplatzes Höpen (37) in Langenhorn soll endlich starten. Im Sommer dieses Jahres wird die Schwimmhalle­ Ohlsdorf (38) eröffnet: Innen bietet sie ein 50-Meter-Becken, draußen ein Volleyballfeld, eine Spielwiese und einen Wasserspielplatz.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord an der Kümmellstraße (39) wird in Teilen barrierefrei ausgebaut und erhält ein inklusives Leit- und Orientierungssystem. Das Kulturhaus Eppendorf wird in das Neubauprojekt Martini 44 an der Martinistraße (40) ziehen. Anfang des Jahres beginnt die Belegung der Folgeunterkunft an der Papenreye (41), die 400 Geflüchteten Platz bietet.

Die Wohncontainer am Kiwittsmoor (42), die zur Unterbringung von Flüchtlingen dienten, werden abgebaut. Die Fläche kann dann wieder als Parkplatz genutzt werden.

Wichtige Termine 2019

Am 25. und 26. Mai 2019 steigt zwischen dem Eppendorfer Baum und dem Eppendorfer Marktplatz wieder das Eppendorfer Landstraßenfest (43). Die Oldtimer des Stadtparkfestivals (44) gehen am 7. und 8. September an den Start.