Hamburg. Das schwimmende Zuhause des verstorbenen Country-Sängers war ein Sanierungsfall. Eine wichtige Frage zur Zukunft bleibt aber offen.
Es ist inzwischen grau, nicht mehr rosa. Mehr noch: Das Hausboot, praktisch selbst schon eine Legende wie sein Besitzer, ist wieder flottgemacht worden. Wer hätte das gedacht? Nach dreieinhalb Monaten Werftaufenthalt in Finkenwerder ist das Hausboot des 2018 verstorbenen Country-Sängers Gunter Gabriel zurück im Harburger Binnenhafen.
Aktuell liegt es zentral nahe der Drehbrücke an der Kaimauer. Von dort soll es bald in Richtung der Werft "Jugend in Arbeit" gehen. Dort wollen Sänger Olli Schulz und YouTuber Fynn Kliemann das Hausboot auch innen ausbauen. Sie hatten es aus dem Nachlass von Gabriel gekauft.
Dass das Hausboot überhaupt eine Zukunft hat, war lange unklar. Denn nach dem Kauf und einer ersten Entkernung hatte sich das ehemalige DDR-Arbeitsschiff "Magdeburg", auf dem Gabriel seit 1997 in Harburg wohnte, als ungewöhnlich schwieriger Sanierungsfall entpuppt.
Scherz über Sprengung am Hafengeburtstag
In dem Podcast "Fest & Flauschig" plauderte Schulz kurz nach dem Beginn der Sanierung mit seinem Gesprächspartner Jan Böhmermann über die Misere: "Das mit dem Hausboot war vielleicht ’ne dumme Idee. Wir müssen vielleicht das ganze Boot abreißen."
Teilweise hatte das Projekt auf der Kippe gestanden. Eine Verschrottung stand im Raum. Schulz überlegte – natürlich nicht ganz ernsthaft –, es sogar beim Hafengeburtstag in die Luft zu sprengen.
Hausboot wird keine Gabriel-Gedenkstätte
Jetzt steht fest: Das Hausboot hat seine Heimat im Harburger Binnenhafen gefunden – als Kreativwerkstatt. Schulz und Kliemann wollen es als Studio für kleine Fernseh- und Musikproduktionen nutzen. Damit ist auch klar: Eine Gedenkstätte für Gabriel, so wie zunächst von seiner Tochter angedacht, wird es nicht.
Der zukünftige Liegeplatz, so heißt es, wird etwas abgelegen und trotzdem nahe der Werft sein – auch, um dort die nötige Ruhe zu haben. In diesen Bereich hatte sich auch Gabriel in den vergangenen Jahren zurückgezogen.