Hamburg. Gewerkschaft will sechs Prozent mehr Gehalt durchsetzen. ARD-weit gab es durch den Streik schon Beeinträchtigungen.

Im Tarifkonflikt um höhere Gehälter und Honorare sind Beschäftigte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in einen 24-stündigen Streik getreten. Begonnen habe der Streik am Mittwoch um sechs Uhr morgens, sagte Lars Stube vom Ver.di-Landesbezirk Hamburg. Die Aktion sollte in der Nacht zu Donnerstag um drei Uhr morgens zu Ende gehen.

Im Sendegebiet des Rundfunksenders streikten nach Angaben von Ver.di knapp 550 Beschäftigte aktiv, bundesweit legten rund 3000 Beschäftigte ihre Arbeit nieder.

Bislang keine Auswirkung aufs Programm

Folgen für das laufende Fernseh- und Hörfunkprogramm hatte die Arbeitsniederlegung bis zum Nachmittag nicht. "Wir können aber auch nicht ausschließen, dass es im Verlauf des Abends noch zu Beeinträchtiungen im Sendebetrieb kommt", sagte ein Sprecher dem Abendblatt. Informationen über den aktuellen Programmverlauf gibt es hier.

Beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) und Bayerischen Rundfunk (BR) gab es teilweise Auswirkungen aufs Programm. So konnte etwa das ARD-Morgenmagazin nicht live gesendet werden.

Gewerkschaft will sechs Prozent mehr Gehalt

Die Streikaktionen seien in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Bundesrepublik bislang einmalig, sagte der stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen Beschäftigten darf, wenn er seiner besonderen Aufgabe in unserer Demokratie gerecht werden soll, auch materiell nicht weiter geschwächt werden“, forderte Werneke.

Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen. Sie fordert für die laut der Gewerkschaft rund 3500 Beschäftigten und mehreren Tausend freien Mitarbeiter unter anderem Erhöhungen der Gehälter und Honorare um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Vorbild sei der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder, der ein Plus von acht Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten vorsieht. Verdi hatte bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Bislang gab es vier Tarifverhandlungsrunden. Die nächste Runde finde am kommenden Dienstag statt.