Hamburg. Verhandlungsrunde zwischen Ver.di und den Arbeitgebern blieb ohne Ergebnis. Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Gehalt für Arbeiter.
Die zweite Verhandlungsrunde im Hamburger Einzel- und Versandhandel ist ohne Einigung beendet worden. Die Gewerkschaft Ver.di kündigte unmittelbar nach Abschluss der Verhandlungen die Ausweitung der Streikaktionen an. „Es wird nicht besser: Auch mit dem heutigen Angebot der Arbeitgeber hätten die Beschäftigten im Einzelhandel in den nächsten Jahren weniger im Portemonnaie. Es liegt unter der erwarteten Inflationsrate“, sagte Heike Lattekamp, die für Ver.di die Verhandlungen führt.
„Wer seine Beschäftigten so behandelt, provoziert weitere Streiks.“ Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot laut Gewerkschaft von 1,5 auf 1,7 Prozent im ersten Jahr und von 1,0 auf 1,2 Prozent im zweiten Jahr erhöht. Eine Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE) für die gesamte Branche sowie eine Mindestanhebung als soziale Komponente lehnten sie weiterhin ab. Ver.di fordert insgesamt 6,5 Prozent mehr, mindestens jedoch 163 Euro zusätzlichen Lohn sowie eine um 100 Euro erhöhte Ausbildungsvergütung. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Tarifverhandlungen sollen nun am 3. Juli fortgesetzt werden.
Bereits in den vergangenen Wochen war es zu Warnstreiks in Hamburg gekommen. Betroffen waren unter anderem ausgewählte Betriebe der Unternehmen H&M, Kaufland, Marktkauf, Thalia, Primark, Ikea, Rewe, Penny, Hermes Fulfillment und Zara. Laut Arbeitgeber sorgten die Ausstände aber nicht dafür, dass Geschäfte komplett schließen mussten. Ein Problem der Gewerkschaft: der relativ geringe Organisationsgrad der Beschäftigten.