Hamburg. Umsonst und leicht nachzumachen: Übungs-Videos auf unserem Instagram-Kanal und ein Gutschein für einen Online-Kurs.

Das Yogawald Studio in Ottensen ist an sich ein Ort der Ruhe. Aber an diesem Tag kommt das Karma hier sehr laut und lustig um die Ecke: Für den Abendblatt-Instagram-Account (@abendblatt) werden Videos produziert, die auch Yoga-Anfänger leicht nachmachen können. Zwei Abendblatt-Kolleginnen versuchen die Übungen auszuführen und Posen zu halten, die die ausgebildeten Yoga-Lehrerinnen Juliana Afram und Sandra von Zabiensky vormachen. Mal gelingt es, mal nicht. „Wie peinlich sieht es aus?“, fragt die eine Kollegin den Kameramann Axel Leonhard. Er antwortet nicht. Er schmunzelt. Damit nicht nur er etwas zu lachen hat, veröffentlichen wir vom heutigen Montag jeden Tag eines der Yoga-Videos auf unserem Instagram-Kanal (für den genauen Ablauf siehe Info-Kasten).

Nur heute gibt es außerdem in der Printausgabe einen Coupon, mit dem Sie 14 Tage online bei Yoga Easy praktizieren können. So viel Ommm war selten zwischen den Zeitungsseiten. Im Interview erklären die Yogalehrerinnen Sandra von Zabiensky und Juliana Afram, warum es für jeden sinnvoll sein könnte, die Übungen mitzumachen.

Hamburger Abendblatt: Kann mir Yoga bei Stress helfen?

Sandra von Zabiensky: Mir hilft Yoga total bei Stress, es ist ja mehr als nur das körperliche Üben auf der Matte. Atemmeditationen führen dich sofort zurück zu deiner Basis. Es gibt dir die Möglichkeit, selbst in stressigen Situationen kurz innezuhalten und eine neue Ausgangsbasis zu schaffen, von der du dann ganz entspannt die Herausforderung in der Welt angehen kannst.

Sind die Übungen anstrengend oder schöpfe ich Energie?

Juliana Afram: Man kann sein Energielevel mit Yoga unbedingt steigern. Ich habe zwei Kinder, mit Yoga tanke ich auf. Sich körperlich wahrzunehmen und sich zu zentrieren, das hilft. Ein Energiebooster!

Was ist die ideale Morgenroutine?

von Zabiensky: Die ideale Routine gibt es nicht, es kommt auf die Person an. Ich stehe früh auf und lese ein bisschen in Philosophiebüchern, bevor ich meditiere und schaue, was mein Körper braucht. Das ist das Tolle am Yoga, dass man immer achtsamer mit seinem Körper wird. Was benötigt er gerade? Entspannung? Oder neue Kraft? Oder muss ich mich runterfahren? Yoga bietet eine große Vielfalt, da findet man für jeden Tag die passenden Übungen.

Afram: Ich bin ein absoluter Morgenmensch. Ich stehe früh auf und genieße die Ruhe, dann meditiere ich, manchmal nur 15 Minuten, dann dehne und öffne ich mich auf der Matte.

Da ihr beide Meditationen ansprecht: Ich kann das gar nicht. Was ist denn die leichteste Meditation der Welt?

von Zabiensky: Bewusst atmen. Einatmen, ausatmen. Das ist die kürzeste Meditation der Welt. Man hat ja immer ein Gedankenkarussell am Laufen, da quatscht die innere Stimme unaufhörlich, das kenne ich nur zu gut. Da muss man sich bewusst einmal zuhören. Genau wie beim Ein- und Ausatmen gibt es zwischen den Gedanken immer eine kleine Pause. Die Kunst liegt darin, diese Pause zu verlängern.

Werde ich durch Yoga mutiger?

Afram: Ja, denn man findet seine Stärken heraus, man weiß mit Dingen, die man sich vorher nicht getraut hat, besser umzugehen. Yoga ermöglicht eine andere Betrachtungsweise auf das Leben.

von Zabiensky: Es macht mutiger, aber auch verletzlicher. Beides gleichzeitig. Du nimmst so viel wahr, weil du achtsamer wirst, und das macht dich verletzlich. Gleichzeitig entwickelst du ein so mutiges Herz, weil du dich in das Fallen, in die Verletzlichkeit hineingibst. Dann wird aus dem Fallen ein Fliegen – und das ist der Zauber von Yoga.

Aber ich bin gar nicht esoterisch veranlagt. Kann ich trotzdem Yoga praktizieren?

von Zabiensky: Ganz ehrlich, ich habe früher gedacht, es handelt sich bei Yoga um esoterische Krankengymnastik. Ich wollte das auf gar keinen Fall machen, ich habe Thaiboxen geübt.

Afram: Mir ging es genauso. Ich dachte, die tragen alle selbst gestrickte Socken und trinken Tee, und man schmeißt erst mal alle seine Sorgen in den Kreis.

Ihr habt euch aber anders entschieden. Euer wichtigster Tipp, wenn jemand mit Yoga beginnen möchte?

von Zabiensky: Erst mal gucken, welcher Stil zu einem passen würde, es gibt unheimlich viele – Vinyasa Yoga, Anusara Yoga, Iyengar Yoga, Jivamukti Yoga – und dann bei der Wahl des Kurses darauf achten, dass die Lehrer eine gute anatomische Ausbildung haben, da man sich auch verletzen kann.

Afram: Eine gute Ausbildung und Anleitung sind wichtig, doch auch das Menschliche muss stimmen. Der Lehrer sollte einem auf jeden Fall sympathisch sein. Auf der Online-Plattform Yoga
Easy kann man sich zum Beispiel vorher die verschiedenen Trainer anschauen und in Ruhe schauen, wer am besten zu einem passt.

Das Programm der Yogawoche

  • Montag: Gelassenheit und Stärke finden. Wir üben Standstellungen, die für Erdung, innere Stärke und Verbundenheit stehen. Eine wunderbare Möglichkeit, in die Woche zu starten.
  • Dienstag: Pranayama. Atmen und entspannen für die Herausforderungen im Alltag. In dieser kurzen Atemachtsamkeitsübung lernst du, tief zu atmen. Des Weiteren nimmst du die Atemrichtung wahr. Damit entspannst du dich in kurzer Zeit, gleichzeitig wird dein Körper mit sehr viel mehr Sauerstoff versorgt als bei der normalen, flachen Alltagsatmung.
  • Mittwoch: Core und Beckenboden. Die tiefen Bauchmuskeln und der Beckenboden sind unser Kraftzentrum und für alle Bewegungen des Alltags elementar, auch um Rückenschmerzen vorzubeugen. Der Beckenboden hat zudem einen großen Einfluss auf ein erfülltes Sexualleben.
  • Donnerstag: Yoga im Büro. Bewegliche Hüftgelenke und eine freie Wirbelsäule sorgen für einen gelösten Nacken und einen aufrechten Sitz am Schreibtisch.
  • Freitag: Glücklich-Macher. Eine aktivierende Sequenz, die dich munter macht und für jedes Level geeignet ist. Ausfallschritte, Kräftigungsübungen und Herzöffnungen ersetzen dir hier den Espresso am Morgen.
  • Sonnabend: Partneryoga. Yoga ist Verbindung, und in dieser Partner-Yogaeinheit verbinden wir uns miteinander. Gleichzeitig wird die seitliche Muskulatur gedehnt, wir lernen, Balance zu halten, indem uns andere unterstützen und praktizieren „Hug-Asana“.
  • Sonntag: Verwöhnprogramm. Es ist immer wichtig zu tun, aber wir brauchen auch das Geschehenlassen. In dieser Einheit lockert eine wohltuende Fußmassage das fasziale Gewebe des Fußes. Sehr sanfte Twists mit Unterstützung einer Decke oder eines Bolsters lassen dich entspannen und in dir ruhen.