Hamburg. „Luna“ ist der beliebteste Name in der Hansestadt. Das geht aus den Daten einer Tierkrankenversicherung hervor.

Der beliebteste Hundename in Norddeutschland ist „Luna“. In Hamburg und Niedersachsen liegt er auf dem ersten Platz, in Schleswig-Holstein auf dem zweiten. Dort ist „Emma“ der absolute Favorit der Hundebesitzer. Das geht aus Daten der in Hannover ansässigen Agila Haustierversicherung hervor. Bei den beliebtesten Hunderassen liegt in Hamburg die Französische Bulldogge vorn, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist es der Labrador-Retriever.

Die Zahl der Hunde in der Hansestadt ist in den Jahren von 2012 bis 2018 stark angestiegen. 84.742 Hunde waren zuletzt registriert, das ist ein Zuwachs von rund 43 Prozent. Ein Zuwachs, der auch das Geschäft der Haustierkrankenversicherer belebt. Patrick Döring, Vorstandschef der Agila, rechnet mit einem jährlichen Neugeschäft von zehn bis 15 Prozent. Die Liebe der Hamburger zum Hund erklärt er so: „Hamburg ist eine hundefreundliche Stadt.

Kleine Tiere dominieren in Hamburg

Es gibt viele Parks, es gibt das Elbufer.“ Kleine Tiere dominieren in der Hansestadt. In der Rangliste der beliebtesten Rassen folgt zwar auf dem zweiten Platz ein eher großes Tier, der Labrador-Retriever, danach aber geht es klein und niedlich weiter: Chihuahua, Mops, Jack Russell Terrier, Yorkshire Terrier, Bolonka Zwetna und Havaneser. Der Trend geht ganz klar in Richtung Schoßhund.

„In Großstädten ist es mit einem kleinen Hund einfacher. Er ist ein urbanes Accessoire geworden“, sagt Döring. Da gebe es viele Einpersonenhaushalte, die ein wenig Zeit kostende Tierpflege müsse also von einer Person geleistet werden. Auch die zunehmende Zahl an Hundehaltern erklärt sich laut Döring aus der hohen Zahl der Einpersonenhaushalte.

Hunde tun Menschen gut

„Wer einen Hund hat, der kommt leichter mit anderen Menschen in Kontakt“, sagt er. Außerdem: Ein Hund brauche Bewegung, und diese Bewegung sei auch für den Menschen gut. „Noch wichtiger ist aber – und das hören wir immer wieder in Gesprächen mit Kunden – die Treue des Tieres. Der Hund wird als treuer Freund gesehen.“

Und für diesen treuen Freund tut man dann auch einiges. Große Tierkliniken bieten unter anderem eine Vielzahl von Therapien an, die das Leben des Hundes verlängern könne. „In Fällen, bei denen man früher das Tier hätte einschläfern lassen, wird heute versucht, mit einer Operation oder einer anderen Therapie weiterzuhelfen“, sagt Döring. „Ein kaputtes Kniegelenk kann zum Beispiel wie beim Menschen durch ein künstliches Kniegelenk ersetzt werden.“

Patrick Döring ist
Vorstand der
Agila Haustierversicherung.
Patrick Döring ist Vorstand der Agila Haustierversicherung. © Brauers/Agila | Brauers/Agila

Der tierärztliche Bereich habe in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung erfahren. „Mittlerweile ist dort eigentlich alles möglich, was auch in der Humanmedizin möglich ist.“ Die häufigsten Behandlungen betreffen den Bewegungsapparat des Hundes, gefolgt von Magendrehungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schnittverletzungen (etwa durch Glasscherben).

Katzen sind seltener versichert

In Deutschland gibt es sieben bis acht Millionen Hunde, rund 500.000 haben eine Krankenversicherung. Katzen (rund neun Millionen Tiere) sind wesentlich seltener versichert. Bei der Agila machen Katzenhalter nur etwa ein Viertel der Kundschaft aus. Exotische Haustiere wie Schlangen, aber auch Vögel versichert Döring nicht: „Wir lehnen die Haltung solcher Tiere im Haus oder in der Wohnung ab.“

Döring ist kein Unbekannter. Er ist in Himmelpforten bei Stade aufgewachsen. Von 1997 bis 2001 war er FDP-Kreisvorsitzender in Stade, von 2005 bis 2013 war er Bundestagsabgeordneter und für zwei Jahre auch FDP-Generalsekretär. Dem Vorstand der Agila Haustierversicherung gehört er seit 2002 an.