Hamburg. In sechs Jahren stieg die Zahl der Vierbeiner um 40 Prozent. Gut für die Stadtkasse, schlecht für das Platzangebot der Halter.
Die Vierbeiner sind auf dem Vormasch. In Hamburg sind momentan so viele Hunde gemeldet wie nie zuvor. Offiziellen Angaben zufolge halten derzeit 50.500 Hamburger rund 85.000 Hunde in der Stadt. Dieser Rekordwert geht aus der Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage hervor. Die Zahl der Hunde hat sich damit seit 2012 um 40 Prozent erhöht, seinerzeit waren 60.000 Hunde in der Stadt gemeldet.
Positiver Nebeneffekt: Im Jahr 2018 nahm die Stadt 4,2 Millionen Euro Hundesteuer ein. Ebenfalls ein Spitzenwert. Negativer Nebeneffekt: Der Platz für Auslaufflächen wird knapp. So stünden derzeit 100 Hundeauslaufflächen in ganz Hamburg zur Verfügung. Laut CDU werde die vorgeschriebene Zwei-Kilometer-Umkreisregelung damit nicht eingehalten. In Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt, in Teilen von Rahlstedt oder Harburg gebe es sogar keine Auslaufmöglichkeit für Hunde.
Senat soll mehr Auslaufflächen schaffen
Für Dennis Thering, nicht nur Verkehrs-, sondern auch Tierschutzexperte der Hamburger Union, ein Grund zur Kritik. Denn: „Trotz der weiterhin stark steigenden Zahl an Hunden werden die Bedingungen für die Tiere und deren Halter seit Jahren nicht besser." Wegen der geltenden Anleinpflicht müsse der Senat mehr Hundeauslaufflächen schaffen.
Auch die Beißstatistik hat die CDU abgefragt, sie wird laut Senat aber erst im März veröffentlicht. Im Jahr 2017 wurden die meisten Beißattacken wenig überraschend im Bezirk Wandsbek, dem größten und einwohnerstärksten Bezirk der Stadt, registriert. Dort waren es 48, im Bezirk Nord 23 und in Eimsbüttel 21.
Da sich die Beschwerden von Eltern, Radfahrern und Joggern über unangeleinte Hunde mehren, gibt es auch Schwerpunkteinsätze des Hundekontrolldienstes. Acht Mitarbeiter kümmern sich stadtweit nach Meldungen um besonders auffällige Gebiete. Seit 2006 führt Hamburg ein Hunderegister.