Hamburg. 85.000 Vierbeiner: CDU will mehr Personal für den Kontrolldienst. Die Zahl der Beißvorfälle ist jedoch deutlich zurückgegangen.

Hamburg zieht immer mehr gefährliche Hunde aus dem Verkehr. Der Hundekontrolldienst (HKD) hat im Vorjahr 75 Hunde der Kategorie 1 zeitweise sichergestellt – 27 mehr als 2017. Die meisten (32) im Bezirk Mitte, gefolgt von Wandsbek (22) und Harburg (10). Zur Kategorie 1 gehören American Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier und alle Kreuzungen dieser Rassen. Allein bis Ende März dieses Jahres stellte der HKD 47 „gefährliche Hunde“ sicher und damit drei mehr als im gesamten Jahr 2016, wie aus der Senatsantwort auf eine kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator und Dennis Thering hervorgeht.

Nicht ganz klar sind die Gründe für diesen Anstieg. Deutliche Schwankungen könnten sich schon durch Einzelfälle ergeben, etwa die verbotene Zucht von Kategorie-1-Hunden mit acht bis neun Welpen pro Wurf. Mögliche Gründe für eine Sicherstellung seien beispielsweise „auffällig gewordene Tiere, kein Nachweis des besonderen Interesses der Haltung, eine unklare Haltungssituation, strittiges Eigentum oder Zucht“.

Weniger Beißvorfälle

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Beißvorfälle. Im Vorjahr erfasste die Behörde „nur“ 125 Beißereien (2017: 166; 2016: 195), in 88 Fällen blieb die Ursache ungeklärt, 26-mal gingen Hunde aufeinander los. Mit 20 Beißereien führen Labrador Retriever und Mischlinge abermals die Statistik an. Gemessen an ihrer Gesamtzahl (rund 18.700) wurden allerdings nur 0,1 Prozent der Tiere auffällig. Bei den 32 in Hamburg gehaltenen American Staffordshire Terriern (Kategorie 1) wurde ein Vorfall registriert. Wenig überraschend verzeichnete der größte Hamburger Bezirk Wandsbek auch 2018 die meisten Beißereien (35), gefolgt vom Bezirk Nord (20). Mit 85.000 Hunden gibt es derzeit so viele wie nie zuvor in der Hansestadt.

Der in Mitte angedockte HKD verfügt aktuell über nur sieben Stellen. „Der HKD muss endlich verstärkt werden, um das geltende Recht, insbesondere die Anleinpflicht, durchzusetzen“, fordert Gladiator. Im noch jungen Jahr stellten die HKD-Beschäftigten bereits drei Überlastungsanzeigen – gegenüber jeweils einer in den drei Jahren zuvor. Der Senat hält die Personaldecke zwar für ausreichend, räumt aber „Belastungsspitzen“ durch krankheitsbedingte Fehlzeiten ein.