Hamburg. Mit dem Ferienmonat Juli ist der Markt eingeknickt. Ob es dann wieder aufwärts geht, hängt auch von Konjunktur-Entwicklung ab.

Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist im Juli kräftig gestiegen. In der Hansestadt waren 67.327 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit am Mittwoch mit. Das sind 2636 oder 4,1 Prozent mehr als im Juni und 1338 oder 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent; das entspricht dem Vorjahreswert.

Die Zahl der Beschäftigten in Hamburg erhöhte jedoch weiter um 2,6 Prozent im Jahresvergleich und lag im Mai bei 998.300 Männern und Frauen. Damit fehlen nur noch 1700 Arbeitnehmer, damit erstmals die Schwelle von einer Million sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse in der Hansestadt überschritten wird. Wachstumstreiber sind wie in den Vormonaten Dienstleistungen, das Gesundheitswesen, Bildung und Erziehung sowie Information und Kommunikation. Aber auch die Industrie und Handel und Vertrieb sind auf der Suche nach geeigneten Arbeitnehmern.

Konjunktur in Hamburg könnte sich eintrüben

Die Arbeitsagentur machte hauptsächlich saisonale und nicht konjunkturelle Gründe für den Anstieg verantwortlich. So seien Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse ohne unmittelbare Fortsetzung ausgelaufen. Während der Urlaubs- und Ferienzeit arbeiteten auch die Personalabteilungen mit halber Kraft und Unternehmen seien wegen Betriebsferien geschlossen. Gegenwärtig gibt es immer mehr Signale aus verschiedenen Branchen, dass sich die Konjunktur in Hamburg eintrüben könnte, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Brexit und die Handelskonflikte zwischen den USA und China. Auf dem Arbeitsmarkt hat sich das jedoch noch kaum niedergeschlagen.

Obgleich die Mehrzahl der Ausbildungsverträge für den Herbst bereits abgeschlossen sei, gebe es immer noch gute Chancen für einen Ausbildungsstart. Bis in den September hinein würden noch Ausbildungsstellen nachbesetzt. Die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur verfüge noch über mehr als 4000 freie Stellen, darunter auch in Berufen wie Chemikanten, IT-System-Elektroniker und Mechatroniker.