Hamburg. Wachstum dank Quereinsteigern: Senator Rabe freut sich über steigende Zahlen bei angehenden Erziehern und Sozialpädagogen.
Die Bemühungen des Senats, den enormen Bedarf an Erziehern und Sozialpädagogen vermehrt durch Quereinsteiger zu decken, zeigt offenbar Erfolg. Hamburgs berufliche Schulen erwarteten einen regelrechten Ansturm auf die sozialpädagogischen Berufe, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag im Rathaus: "Unsere Reformen der Aus- und Weiterbildung greifen. In diesem Jahr erwarten wir an den sozialpädagogischen Schulen rund 2.600 neue Berufsschülerinnen und Berufsschülern für die Berufe Sozialpädagogische Assistenz, Erzieherin bzw. Erzieher sowie Heilerziehungspflege“, sagte Rabe. Im Vorjahr seien es 2.495 gewesen.
"Voraussichtlich werden damit in diesem Jahr so viele junge Menschen eine entsprechende Aus- und Weiterbildung beginnen wie noch niemals zuvor." Darunter seien rund 1.200 Auszubildende für den Beruf Sozialpädagogische Assistenz (Vorjahr 1.176). Rabe: "Damit ist dieser Beruf mit Abstand der beliebteste Ausbildungsberuf in Hamburg. Darüber hinaus erwarten wir rund 1.400 junge Menschen, die die Weiterbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher oder im Bereich der Heilerziehungspflege beginnen." Im Vorjahr seien es 1.319 gewesen.
Auch Hauptschüler werden ausgebildet
Um die Ausbildungszahlen zu steigern, hatten Schul- und Sozialbehörde eine Reihe von Verbesserungen für die bislang ungewöhnlich langwierige und schwierige Aus- und Weiterbildung durchgesetzt. Bislang brauchten Bewerberinnen oder Bewerber den Mittleren Schulabschluss oder das Abitur, in der Regel dauerte die Aus- und Weiterbildung fünf Jahre und die allermeisten Auszubildenden bekamen in dieser Zeit weder BAföG noch Gehalt.
Das ist jetzt anders. Seit 2018 können erstmals auch Bewerberinnen und Bewerber mit einem erweiterten Hauptschulabschluss die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz beginnen. „Dank dieser Maßnahme hat sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber mehr als verdoppelt“, sagte Rabe. „Begannen 2016 noch knapp 600 junge Menschen die Ausbildung, sind es heute rund 1.200. Um Rückstände aufzuholen, lernen diese Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr länger, denn die Anforderungen der Abschlussprüfung wurden nicht verändert.“