Hamburg. Idyll für Hunde und für Menschen: Die Alsterwiesen locken vor allem bei diesem Wetter viel Zwei- und Vierbeiner an.

Mehr als 80.000 Hunde leben in Hamburg, dazu kommen Zehntausende andere Haustiere wie Katzen und Meerschweinchen. Wie tierlieb die Hamburger sind und wie sie die Rahmenbedingungen der Tierhaltung in der Stadt beurteilen, hat jetzt eine Umfrage des deutschen Onlineportals Statista im Auftrag von Mars Petcare, einem Anbieter von Heimtiernahrung, ermittelt.

Danach zählt Hamburg zu den tierfreundlichen Städten in Deutschland. Fast drei Viertel der Befragten halten die eigene Stadt für tierfreundlich. Sie loben die Grünflächen, die hohe Tierarzt-Dichte, kostenlose Gassi-Beutel und die Möglichkeit, Hunde im ÖPNV kostenfrei mitzunehmen. Immerhin teilen vier von zehn Menschen ihr Zuhause mit einem tierischen Mitbewohner. Allerdings gibt es nach Ansicht der Befragten noch etliche Hürden.

Wo Hunde in Hamburger Büros erlaubt sind

So meinen 62 Prozent der Befragten, dass in der Hansestadt weitere Freilaufflächen für Hunde fehlen. Auch das Hundeverbot in vielen öffentlichen Einrichtungen hält die Mehrheit der Befragten von einem eigenen Vierbeiner ab. Zudem sind Haustiere am Arbeitsplatz nach wie vor die Ausnahme: Obwohl 56 Prozent der berufstätigen Hamburger sagen, dass ein Hund im Büro jobbedingten Stress abbauen kann, geben nur 34 Prozent an, dass Tiere an ihrem Arbeitsplatz bereits erlaubt sind.

Wie tierlieb die Hamburger grundsätzlich sind, zeigen diese Daten von Statista: 64 Prozent mögen Tiere bei Freunden, 62 Prozent in der Nachbarschaft und 54 Prozent im Park. Eigene Haustiere sind vor allem bei den jüngeren Hamburgern beliebt. Bei den 18- bis 39-Jährigen hat schon jeder Zweite ein Heimtier. Und unter den Menschen aus dieser Altersgruppe, die noch kein Haustier besitzen, können sich immerhin 81 Prozent ein Leben mit Bello & Co. vorstellen. Neun von zehn Hamburgern sind darüber hinaus der Meinung, dass Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, besser als andere Verantwortung übernehmen können bzw. dass Haustiere das Sozialverhalten von Kindern stärken (89 Prozent).

Glückliche Menschen

Die meisten Haustiere leben der Umfage zufolge in Bergedorf, Harburg und Hamburg-Nord, weniger sind es in den besonders dicht bewohnten Bezirken Eimsbüttel, Altona und Wandsbek. Wie die Umfrage zeigt, können sich jedoch gerade dort rund sieben von zehn Einwohnern ein eigenes Haustier vorstellen. Die Gründe dafür sind offenkundig – denn Haustiere tragen zum Wohlbefinden bei. Die Hamburger, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, fühlen sich dank ihrer Haustiere einfach besser. 89 Prozent sagen, dass sie weniger einsam sind. 83 Prozent leben glücklicher und 78 Prozent entspannter. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass sie weniger Stress empfinden.

Barbara Bajorat, Geschäftsführerin
Mars Petcare.
Barbara Bajorat, Geschäftsführerin Mars Petcare. © Mars Petcare

Bei dem Auftraggeber der Umfrage handelt es sich mit Mars Petcare um den weltweit größten Dienstleister für Veterinärmedizin. Mars ist ein US-amerikanischer Nahrungsmittelkonzern. Die Geschäftsführerin von Mars Petcare, Barbara Bajorat, sagte dem Abendblatt: „Im Rahmen von Better Cities for Pets starten wir in Hamburg noch in diesem Jahr mit einer Aufklärungskampagne. Wir wollen darüber informieren, dass Tiere uns und unserer Gesellschaft guttun.“

Zahlreiche Studien belegten, dass Menschen ihretwegen glücklicher und gesünder seien. „Unser Ziel ist es daher, dass mehr Menschen mit Tieren in Berührung kommen und von ihrem positiven Beitrag für unsere Gesellschaft profitieren.“

34 Millionen Haustiere

In Deutschland leben rund 34 Millionen Haustiere. In Hamburg ist die Zahl vor allem der Hunde weiter gestiegen. Wie aus einer Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Thering hervorgeht, hat die Zahl der Hunde seit 2012 um 40 Prozent zugenommen. Gleichzeitig werden für wegfallende Hundeauslaufflächen nicht ausreichend neue geschaffen.

Thering fordert: „Aufgrund der in Hamburg bestehenden Anleinpflicht muss der Senat deutlich mehr Hundeauslaufflächen schaffen. Es ist nicht zu akzeptieren, dass der Senat trotz steigender Hundesteuereinnahmen die Haltungsbedingungen in unserer Stadt seit Jahren nicht verbessert.“ Die Einnahmen durch die Hundesteuer betragen jährlich mehr als vier Millionen Euro.