Hamburg. Spekulationen über Übernahme durch Siemens Gamesa, Toshiba oder Blackstone. IG Metall Küste äußert klare Erwartungen.
Hoffnung für die Beschäftigten des insolventen Hamburger Windkraftspezialisten Senvion. Die Insolvenzverwalter führen Gespräche mit mehreren Unternehmen, die sowohl Interesse an einer Übernahme des gesamten Unternehmens als auch an substanziellen Teilen der früheren Repower AG haben. Das teilten die Insolvenzverwalter nach Abendblatt-Informationen am Donnerstag auf Betriebsversammlungen in Hamburg, Bremerhaven und Osterrönfeld mit.
Zudem werde mit Banken über einen neuen Massekredit verhandelt, um laufende Zahlungen bis Ende September sicherzustellen. Es gibt Spekulationen, dass sowohl Siemens Gamesa als auch Toshiba und der US-Finanzinvestor Blackstone Interesse an dem Hamburger Unternehmen haben.
IG Metall Küste äußert Erwartungen
"Wir erwarten von jedem Investor, dass er ein langfristiges und industrielles Konzept für das Unternehmen mitbringt“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Donnerstag. "Entscheidend ist für uns, dass möglichst viele Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie die Standorte erhalten bleiben." Für eine Beurteilung der möglichen Investoren sei es zu früh: "Wir kennen bisher weder die Namen noch die Erwerberkonzepte. Deshalb lassen sich auch die Auswirkungen auf die Beschäftigten noch nicht abschätzen."
Länder wollen Bürgschaften prüfen
Die Gewerkschaft warnt zugleich vor übereilten Entscheidungen. "Es ist gut, dass sich die Insolvenzverwaltung Zeit nimmt, um weitere Verhandlungen mit den möglichen Investoren zu führen", erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Geiken. "Wichtig ist auch, dass die Verhandlungen über einen weiteren Massekredit zügig abgeschlossen werden. Damit könnte der Betrieb weitergeführt und die Arbeitsplätze bis Ende September gesichert werden."
Erfreulich sei, dass sich die Landesregierungen in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein auf Initiative von IG Metall und Insolvenzverwaltung bereit erklärt hätten, die Absicherung des Massekredits durch Bürgschaften zu prüfen.