Hamburg. Nach 22 Jahren in der Bürgerschaft wird der 75-Jährige nicht mehr zur Wahl antreten – aus sehr persönlichen Gründen.

Für viele Hamburger kommt diese Nachricht überraschend: Karl-Heinz Warnholz, der als Urgestein der CDU gilt, tritt bei der nächsten Wahl nicht mehr an – nach 22 Jahren in der Hamburgischen Bürgerschaft. Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Hamburg-Rahlstedt sowie Vize-Kreisvorsitzende in Wandsbek gab für seine Entscheidung sehr persönliche Gründe an.

Laut der "Bild"-Zeitung ist die Sorge um seine schwer erkrankte Frau, um die sich der 75-Jährige kümmert, der Grund für den Rückzug. "Mir fehlt die Kraft, ich muss Prioritäten setzen", sagte der CDU-Politiker gegenüber der "Bild"-Zeitung. Am Montagabend hatte Karl-Heinz Warnholz seine Parteifreunde bei der Wahlkreisversammlung informiert. Dort soll er familiäre Gründe für den Rückzug seiner Kandidatur angegeben haben. Vor dreieinhalb Wochen war Warnholz in Rahlstedt mit einem sehr guten Ergebnis wieder nominiert worden.

CDU-Fraktionschef Graage zieht für Warnholz ins Parlament

Von 1986 bis 1997 war der CDU-Mann Abgeordneter in der Bezirksversammlung Wandsbek, seit 1997 ist der Vater von zwei Kindern in der Bürgerschaft aktiv. Warnholz, der als Gegner der Szene rund um die Rote Flora im Schanzenviertel gilt, war viele Jahre lang Vorsitzender des Innenausschusses. In dieser Zeit wurden mehrfach Anschläge auf sein Haus in Rahlstedt verübt, zuletzt im Jahr 2009. Auch sein Sohn wurde gemobbt, wie Warnholz dem Abendblatt damals berichtete. Man habe den Sohn kritisiert, weil sein Vater „gegen die Schanzenszene“ sei.

Laut "Bild"-Zeitung wird statt Karl-Heinz Warnholz nun der Wandsbeker CDU-Fraktionschef Eckhard Graage (65) ins Parlament einziehen.