Hammerbrook. „Hammerbrooklyn“ will zum Ort des Nachdenkens über die Digitalisierung und ihre Folgen werden. Im Vorfeld gab es Streit um das Projekt.

Nicht digital, sondern ganz real ging es am Montag los mit „Hammerbrooklyn“, dem Hamburger Digitalstadtteil in Sichtweite der Deichtorhallen. Zur Grundsteinlegung für den ersten Bauabschnitt, den Digitalpavillon, gab es eine Podiumsdiskussion mit Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und den Initiatoren des Projekts, Mathias Müller-Using und Björn Bloching. Später folgten eine Kunstperformance und ein DJ-Set. Ein schöner Start für ein Projekt, das zeitweise in unschönem Streit geradezu zu versinken drohte.

„Hammerbrooklyn“ will zu einem Ort des Nachdenkens über die Digitalisierung und ihre Folgen werden. Wenn alle Pläne umgesetzt werden, wird ziemlich viel Geld in das Gelände am Stadtdeich fließen. Allein die Immobilienentwicklung soll rund 200 Millionen Euro kosten.

Bis zu 50.000 Quadratmeter Bürofläche geplant

Im ersten Bauabschnitt wird ein Pavillon entstehen, der auf fünf Ebenen eine Fläche von rund 7.600 Quadratmetern haben wird. Geplant sind eine Town­hall, also ein Ort für Veranstaltungen und Gespräche, es gibt Platz fürs Co-Working und für Arbeitgruppen. Ebenso soll es eine Indoor-Haltestelle für Elek­trobusse geben, gastronomische Angebote sowie Lehr- und Veranstaltungsräume. Im Frühjahr kommenden Jahres soll der Pavillon, der dem US-Pavillon bei der Expo 2015 in Madrid entsprechen wird, fertig sein. Außerdem entsteht ein „Solution Building“ (Lösungsgebäude) mit weiteren Co-Working-Büros.

In der zweiten Bauphase, die spätestens 2025 beginnen soll, werden weitere Büroflächen entstehen, geplant sind 40.000 bis 50.000 Quadratmeter. Dafür wird im Herbst eine „Ideenmeisterschaft“ ausgelobt. Architekturbüros sollen „auf neue und innovative Weise“ gemeinsam mit Digitalisierungs- und Zukunftsexperten Lösungen für Arbeits-, Wohn- und Veranstaltungsbedarfe der Zukunft entwickeln.

"Hammerbrooklyn": Streit bei den Initiatoren

Dass das Projekt nun überhaupt so weit gekommen ist, musste vor einigen Monaten noch für recht unwahrscheinlich gehalten werden. Die Initiatoren, neben Müller-Using und Bloching der HWWI-Chef Henning Vöpel, hatten sich zerstritten. Doch dann schaltete sich der Wirtschaftssenator Westhagemann ein. Die Lösung: Eine Stiftung mit Namen „Hammerbrooklyn - Stadt der Zukunft“ trägt den geplanten Pavillon sowie die knallgrüne „Hammerbrooklyn-Box“, die nun schon am Stadtdeich steht. Stiftungsgründer sind die Stadt Hamburg und die Firma Art-Invest Real Estate. Ein Innovationsrat wird die Stiftung beraten und dafür sorgen, dass das Angebot für Unternehmen relevant ist.