Auf Hamburgs neuem digitalen Campus wird Wirtschaft neu gedacht. In Zeiten der Globalisierung und der Disruption ist das bitter nötig.
Erfolgsnachrichten haben es manchmal schwer, durchzudringen: „Only bad news are good news“, lautet eine alte Medienweisheit. Streit und Hader elektrisieren eher als Einigkeit; Misserfolge fesseln die Menschen mitunter mehr als Erfolge. Diesen Erfolg aber kann sich der Wirtschaftssenator Michael Westhagemann durchaus einrahmen: Ihm gelang es, die drei zerstrittenen Initiatoren des digitalen Campus Hammerbrooklyn wieder zusammenzubringen.
Das ehrgeizige wie überfällige Großprojekt nimmt damit Gestalt an – und die Hansestadt bekommt einen Ort, an dem Wirtschaft neu gedacht werden soll. In Zeiten der Globalisierung, des Internets der Dinge und der Disruption ist so ein Ort bitter nötig: Viele derzeit noch erfolgreiche Unternehmen stehen angesichts des rasanten digitalen Wandels vor einer Erschütterung ihres Geschäftsmodells.
In Hammerbrooklyn entsteht ein Nukleus des Wirtschaftswandels
Viele werden sich neu erfinden müssen, um nicht unterzugehen. Und noch mehr werden Hilfe brauchen, wie sie sich für die Zukunft aufstellen. Ein Ort für diesen Wandel soll Hammerbrooklyn werden – und mit den Partnern des Projektes besteht nun die Möglichkeit, hier einen Nukleus der Wirtschaftswandels zu schaffen.
Für die Initiatoren ist das eine gute Nachricht: Sie bekommen die Chance, den Streit durch Taten vergessen zu machen. Für die Politik war die Einigung elementar – ein schwelender Streit hätte vielen Senatoren bis hinauf zum Bürgermeister immer neue Fragen nach der Verantwortung für dieses Desaster und Fehlern in der Vergangenheit eingebracht. Vor allem aber für die Stadt und die Unternehmen ist die Nachricht so wichtig wie gut: Hamburg bekommt am Stadtdeich einen Ort, der weit über die Grenzen hinausstrahlen kann und digitale Vordenker in die Stadt lockt. Dieses Symbol ist im Wettstreit der Metropolen von spektakulärer Strahlkraft.
Hamburg hat alle Chancen. Es wird höchste Zeit, sie zu nutzen.