Hamburg . Beim „Digitalen Kindergarten“ informieren sich Tausende im Stadion über neue Trends aus der Start-up-Szene.

Es ist still am Millerntor, alle Tribünen sind leer – außer einer. Dort sitzen Tausende Menschen, die gebannt zu den beiden auf dem Rasen aufgebauten Bühnen und ihren Rednern schauen. Die Gäste tragen Kopfhörer und können sich per Knopfdruck zwischen Nico Rosberg und dem Sales Force-Manager Bernd Wagner entscheiden – den anderen sieht man, aber er bleibt stumm.

„In der Formel 1 ging es immer um eine Performance am Limit. Das möchte ich zurückgeben“, sagt Ex-Formel 1-Weltmeister Rosberg. Jetzt will er in der digitalen Welt Gas geben. Er habe sich drei Ziele gesetzt: ein Festival zu veranstalten, ein Produkt zu entwerfen und Bestsellerautor auf der New York Times-Liste zu werden. Um das zu erreichen, führt für ihn kein Weg an digitalen Plattformen vorbei. Und erzählt, dass sein Podcast Platz Eins der Global Itunes Charts gelandet sei.

Das erste Mal am Millerntor

Rosberg ist einer von 60 „Speakern“ beim „Digital Kindergarten“. Die Veranstaltung ist selbst ein Start-Up und findet so zum ersten Mal am Millerntor statt. „Vor drei Jahren waren wir noch eine kleine Büroparty, jetzt sind wir hier am Millerntor“, sagt Geschäftsführerin Jessika Steffenhagen. Das junge Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, ein Mal im Jahr diese Art Messe zu veranstalten. Entscheider aus unterschiedlichen Branchen sollen mit Innovationen vertraut gemacht werden.

Das kam so gut an, dass sich Digital Kindergarten entschloss, Tickets zu verkaufen – 30.000 Besucher wurden erwartet. Die hören Reden, sehen ein Drohnenrennen oder spielen am virtuellen Kickertisch. Und sehen das Elektroauto M-Byte des chinesischen Herstellers Byton, das per Gesichtsscan die konfigurierten Einstellungen eines Benutzeraccounts erkennt und automatisch Spotify-Listen, Reiseziele oder Termine lädt.

Rosberg erzählt derweil von seiner Bestseller-Idee. Er habe Tagebucheinträge als Basis. Jetzt suche er professionelle Hilfe. „Ich brauche einen Ghostwriter. Inhalt bekomme ich hin, aber schön schreiben kann ich nicht.“