Hamburg. Es bestehe die Gefahr, dass Betriebe vermehrt in die Randbereiche der Stadt abwanderten. Rot-grüne Mehrheit lehnt Antrag ab.

Die FDP-Opposition kritisiert, dass bei der Planung von Neubaugebieten sehr häufig die Interessen von Handwerksbetrieben nicht mitberücksichtigt würden. „Es kommt immer seltener vor, dass bei neuen städtischen Quartieren auch Flächen für das Handwerk, besonders das produzierende Handwerk wie Tischler oder Metzger, vorgesehen werden.

Kurze Wege und schnelle Erreichbarkeit – das muss gewährleistet sein, wenn Menschen zum Bäcker wollen“, sagte der FDP-Abgeordnete Ewald Aukes, Sprecher für Handwerk und Mittelstand seiner Fraktion, in der Bürgerschaft. Es bestehe die Gefahr, dass Betriebe vermehrt in die Randbereiche der Stadt oder ins Umland abwanderten. „Die einseitige Förderung von Wohnungsbau sollte aufgegeben werden“, sagte Aukes.

Kritik von der SPD

„Die FDP hat völlig vergessen, dass ihre Forderung bereits Teil des rot-grünen Regierungshandelns ist. Der Antrag ist überflüssig“, sagte der SPD-Abgeordnete Joachim Seeler, der auf den jährlich fortgeschriebenen Masterplan Handwerk verwies, der mit der Handwerkskammer abgestimmt werde. „Es gibt einzelne Beispiele von Gewerbeflächen in Wohngebieten, aber es entstehen zu viele reine Wohnquartiere ohne Gewerbeflächen“, sagte Carsten Ovens (CDU).

„Die FDP muss sagen, welches Gewerbe sie will“, sagte Heike Sudmann (Linke), die vor zu viel Lärm warnte. „Papier ist geduldig“, sagte Detlef Ehlebracht (AfD) mit Blick auf den Masterplan Handwerk. Die rot-grüne Mehrheit lehnte den FDP-Antrag ab, will aber das Thema Handwerk im Wirtschaftsausschuss ausführlich behandeln.