Hamburg . Weil immer mehr Passagiere in Wohnstraßen die Parkplätze blockieren, gibt es ab Mitte Juni fünf neue Anwohnerparkzonen.

Gute Nachrichten für die Anwohner rund um den Hamburger Flughafen: Die Parkzonen für die Bewohner in Langenhorn und Fuhlsbüttel werden ausgeweitet. Startschuss ist bereits in wenigen Wochen: Ab dem 17. Juni treten fünf neue Bewohnerparkzonen am Flughafen in Kraft, in denen eine Parkscheibenregelung eingeführt wird. Das teilten die Innenbehörde und der Landesbetrieb Verkehr (LBV) am Dienstag mit.

Die neuen Anwohnerparkzonen (N101-105) grenzen an das bereits heute vorhandene Bewohnerparkgebiet N100, das bereits seit 1991 besteht und in dem Kurzzeitparker ihre Fahrzeuge nicht länger als drei Stunden abstellen dürfen. Auch in den neuen Zonen gilt nun für alle Fahrzeuge Parkscheibenpflicht mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden.

Innensenator: Anwohner von "Flughafen-Fremdparkern" entlasten

Die Parkscheibe muss täglich zwischen 9 und 20 Uhr ausgelegt werden. „Bewohner mit Parkausweis sind von der Parkscheibenpflicht und der Höchstparkdauer ausgenommen“, heißt es in der aktuellen Mitteilung der Behörde. Außerhalb dieser Zeiten stehen die Parkplätze allen Nutzern zur Verfügung.

„Durch die Erweiterung des Bewohnerparkgebietes wollen wir die Anwohner gezielt von Flughafen-Fremdparkern entlasten“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). „Wir hoffen, dass sich damit auch der Parksuchverkehr in den Wohngebieten rund um den Airport reduziert und die Anwohner künftig wieder schnell einen Parkplatz vor der eigenen Haustür finden.“

Als Begrenzungen der neuen Parkzonen sieht die Behörde Folgendes vor:

  • Röntgenstraße und Am Hasenberge im Süden
  • Im Grünen Grunde, Fuhlsbüttler Straße, Brombeerweg, Trasse der U-Bahn-Linie U1, Flughafenstraße und Moorreye im Osten
  • Beim Schäferhof und Langenhorner Chaussee im Norden

Hoher Parkdruck östlich des Flughafens Hamburg

Die Ausweitung des Bewohnerparkens rund um den Hamburg Airport, der bis 2035 mit rund 26 Millionen Passagieren pro Jahr rechnet, basiert auf einer Untersuchung des LBV, der an die Innenbehörde angeschlossen ist. Dieser hatte die Parksituation im Umfeld des Hamburger Flughafens unter die Lupe genommen und zur Ferienzeit im Juli 2018 eine anonymisierte Kennzeichenerhebung vorgenommen.

"Dabei wurde festgestellt, dass in den Wohngebieten östlich des Flughafens ein vergleichsweise hoher Parkdruck herrscht – insbesondere parken dort viele Auswärtige, die ihr Fahrzeug für mehr als 32 Stunden im Gebiet abstellen“, heißt es vonseiten der Behörde. Dabei handelt es sich häufig um Flugreisende, die in den Wohnstraßen die Parkplätze blockieren, weil sie ihre Autos nicht am Airport, sondern kostenlos in umliegenden Wohngebieten abstellen.

75 Prozent der Befragten begrüßen Ausweitung der Parkzonen

Neben der Parkraumuntersuchung gab es zudem im März eine Bürgerinformation mit anschließender Umfrage, an der sich 1200 Personen beteiligten. „Die Auswertung der Umfrage ergab ein überwiegend positives Bild“, teilte die Behörde am Dienstag mit. 75 Prozent der Befragten bewerteten die geplante Ausweitung des Bewohnerparkgebietes mit gut bis sehr gut.

Die roten Markierungen stellen die neuen Bewohnerparkzonen dar.
Die roten Markierungen stellen die neuen Bewohnerparkzonen dar. © LBV

Auch die aktuelle Parksituation konnten die Umfrage-Teilnehmer bewerten. Das Ergebnis: Es ist schwierig einen Parkplatz zu finden, vor allem abends und während der Schulferienzeiten.

Anwohner können sich Parkausweise bestellen

Bewohner haben ab dem 25. Mai die Möglichkeit, Bewohnerparkausweise beim Landesbetrieb Verkehr (Standorte Mitte und Nord) für 30 Euro oder online für 25 Euro im Jahr zu beantragen. Inhaber eines derzeit gültigen Parkausweises müssen keinen neuen Ausweis beantragen – dieser bleibt bis zum jeweiligen Ablaufdatum gültig.

Wie viele Personen eingesetzt werden, um die neuen Parkzonen zu überwachen, wurde noch nicht angegebn. Nach Angaben der Grünen-Bezirksfraktion hatte der LBV in der Sitzung des Verkehrsausschusses im Januar angekündigt, noch im Frühjahr 10 bis 20 neue Mitarbeiter dafür einstellen zu wollen.