Hamburg . Im Forschungszentrum sind seit Dienstag 100 elektrobetriebene Tretroller im Einsatz. Senatorin Fegebank begrüßt die Testphase.

Zumindest auf dem Gelände der wissenschaftlichen Einrichtungen in der geplanten Science City Bahrenfeld sollen möglichst wenige oder gar keine Autos unterwegs sein, hieß es im Januar bei der Präsentation der Senatspläne für Hamburgs neuen „Wissenschaftsstadtteil“.

Die Rede war von einem „intelligenten Mobilitätssystem“. Wie eine umweltschonende Fortbewegung aussehen könnte, wird nun am Forschungszentrum Desy in Bahrenfeld erprobt: Die Mitarbeiter der Einrichtung können seit Dienstag knapp 100 elektrobetriebene Tretroller nutzen, um auf dem 50 Hektar großen Desy-Campus von einem Ort zum anderen zu kommen.

Wissenschaftssenatorin begrüßt E-Roller-Test

Die Kooperation zwischen dem Unternehmen hive und dem Desy beschränkt sich auf Privatgelände. Auf öffentlichen Radwegen und Straßen sind E-Scooter, wie die Roller auch genannt werden, noch nicht erlaubt. Das könnte sich allerdings bald ändern.

„Mit einem Elektro-Scooter zu fahren, macht Spaß und schützt das Klima“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), die am Dienstag eine Probefahrt unternahm. Der Desy-Campus sei eine ideale Fläche zum Ausprobieren der Roller. „Von den Erfahrungen, die hier in Sachen Sicherheit und Fahrpraxis gemacht werden, können wir in Hamburg insgesamt profitieren und so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten“, sagte Fegebank.

Wissenschaft trifft auf Wirtschaft und Wohnen

Den Anstoß zu der Kooperation hatte Hamburg Invest gegeben, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Hansestadt. Das Unternehmen hive ist Teil eines Tochterunternehmens von BMW und Daimler, zu dem auch Marken wie mytaxi, car2go und DriveNow gehören.

In der Science City Bahrenfeld sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Wohnen zusammenwachsen. Erst am Montag hatte Fegebank mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Universitäts-Präsident Dieter Lenzen und Desy-Chef Helmut den Bau des sogenannten Innovationszentrums gestartet. Das Gebäude wird am Übergang zwischen Luruper Hauptstraße und Luruper Chaussee entstehen. Es bietet Büros und Labore für bis zu 25 junge Firmen mit jeweils fünf bis zehn Mitarbeitern, die Hightech-Produkte entwickeln wollen.

Weiteres Gründungszentrum geplant

Zusätzlich soll ab 2021 ein weiteres Gründerzentrum gebaut werden, das sich an größere Start-up-Firmen richtet, die aufwendige bio- und nanotechnologische Vorhaben umsetzen wollen.

Aber auch rund 2500 Wohnungen sowie Sport- und Gesundheitsbereiche sollen auf dem voraussichtlich 125 Hektar großen Gelände der Science City entstehen. Als „grünes Herz“ des Areals soll der Altonaer Volkspark fungieren.