Hamburg. Die Bürgerwünsche nach Radwegen seien unberücksichtigt geblieben. „Zukunft sieht anders aus“, lautet das Motto der Initiative.

Auf einer der prominentesten Straßen Hamburgs könnte es am Sonntag eng werden. Die Initiative „Kurs Fahrradstadt“ und die Anwohner der Gruppe „Reine! Luft! Altona!“ haben zu einer Fahrraddemonstration auf der Elbchaussee aufgerufen.

Der Beginn der Kundgebung ist für 14 Uhr am Klopstockplatz angemeldet, von 14.30 Uhr an wollen die Radfahrer gegen die aus ihrer Sicht missglückten Umbaupläne für die Straße demonstrieren – auf der Elbchaussee. Denn Bürgerwünsche wie Tempo 30 oder Radwege seien von den verantwortlichen Stellen nicht berücksichtigt worden.

Elbchaussee-Umbau: „Da geht mehr!

„Die Elbchaussee wird neu, leider wird sie nach den Plänen des Senats nicht im neuen Mobilitätszeitalter ankommen“, schreiben die Organisatoren. Im Bürgerbeteiligungsverfahren seien deutliche, mehrheitliche Wünsche für gute und sichere Radwege sowie Tempo 30 vorgetragen worden. „Nach den ersten Plänen des Landesbetriebes Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) sehen wir davon nichts berücksichtigt.“

Radfahrer stellen Hamburg ein schlechtes Zeugnis aus

Deshalb wird nun zur Verkehrswende-Demo aufgerufen. Denn „da geht mehr“, meinen die Initiativen. „Diese Aktion ist ein Weckruf an die Entscheidungsbeteiligten nach einer für alle Verkehrsteilnehmer sicheren, nachhaltigen und klimafreundlichen Stadtumgestaltung, die nicht das Auto an erste Stelle setzt“, sagt Mitorganisator Andreas Tintemann. „Das dies möglich ist, machen andere Metropolen schon lange vor, Hamburg sollte nicht die Zeit verschlafen und das Schlusslicht werden.“

Trinkwasserleitung soll komplett erneuert werden

Die fast acht Kilometer lange Elbchaussee als viel genutzte Straße soll voraussichtlich von 2020 an umgestaltet werden. Dabei wird vor allem die Trinkwasserleitung auf ganzer Länge erneuert, weshalb der Straßenbau eng mit Hamburg Wasser abgestimmt ist. Planerisch herausfordernd dabei seien die vielen Engstellen, die eine durchgängige Radinfrastruktur kaum zulassen würden. Zumal die Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr nicht abgesenkt werden soll. Für den Umbau der Verkehrsachse werden rund drei Jahre veranschlagt.

Die Öffentlich­keits­beteiligung habe dabei klare Vorstellungen und Forderungen hin zu einer fahrradfreundlichen Lösung und einer Entzerrung des Verkehrs erbracht. Die Fahrraddemo fordert deshalb auch, dem Bürgerwillen mehr Gehör zu schenken.