Hamburg. Fehlende Querungsmöglichkeiten und zugeparkte Wege sind nur zwei von vielen Problemen. Der Eppendorfer Weg wird zur Pilotgegend.

Fußgänger vor! Dieses Ziel will nach dem Bezirk Nord nun auch der Bezirk Eimsbüttel mit einer eigenen Strategie verfolgen. Ein Beschluss der rot-grünen Koalition sieht vor, zunächst in drei Stadtteilen die Sicherheit und Attraktivität für Fußgänger zu analysieren und danach zu steigern.

Bei dieser Gelegenheit sollen etwa marode Wege instand gesetzt werden. Hintergrund ist, dass der Zustand vieler Gehwege in Eimsbüttel ausbaufähig ist. Nebenflächen sind sanierungsbedürftig und weisen weder Barrierefreiheit noch Mindestbreite auf. Für die Fußwegestrategie stellt der Senat den Bezirken 116.000 Euro zur Verfügung.

Am Eppendorfer Weg wird angefangen

Als Untersuchungsgebiete wurden in Eimsbüttel der Eppendorfer Weg (Hoheluft-West), die Frohmestraße (Schnelsen) sowie der Bereich Stellingen/Eidelstedt definiert. Geeignet seien diese drei Pilotgegenden, weil beim Eppendorfer Weg demnächst Pläne zur Umgestaltung anstünden, in welche die Fußwegestrategie einfließen könnte. An der Frohmestraße soll ein Zentrumskonzept entwickelt werden, bei dem Fußgänger eine wichtige Rolle spielen. Und in Eidelstedt werde ein grundsätzlicher Bedarf gesehen.

Mit Bürgern sowie dem Verein FUSS (Fachverband Fußverkehr Deutschland) soll ein Planungsbüro zunächst den Bestand der Wege in den drei Bereichen aufnehmen und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Danach werden die Vorschläge priorisiert und abgearbeitet.

Probleme bei Straßenübergängen und Beleuchtung

Dabei solle auch das Miteinander der Verkehrsmittel berücksichtigt werden. Fußgänger beklagten im Bezirk oft, dass an Autos und Räder gedacht werde, nicht aber an sie. Fehlende Querungsmöglichkeiten, zugeparkte Wege, teilweise nicht ausreichende Beleuchtung und Konflikte mit Radfahrern seien die gravierendsten Probleme.

Koorosh Armi, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagt: „Wir haben viel für Sanierung und Ausbau von Straßen und Radwegen getan. Es gibt viele gute Gründe, nun den Fußverkehr noch stärker als bisher in den Fokus zu nehmen.“ Die Menschen sollen gerne zu Fuß unterwegs sein. Denn es sei gesund, umweltschonend und kostengünstig. „Dabei werden wir das bestehende Wegenetz genau analysieren und ein Handlungskonzept für einen guten und sicheren Fußverkehr in den Stadtteilen erarbeiten“, so Armi.

Plan von Bordsteinkante bis Hauseingang

Die grünen Koalitionspartner sehen das genauso, wie die Fraktionsvorsitzende Lisa Kern wissen lässt: „Der Eppendorfer Weg eignet sich hervorragend, um für den Fußverkehr optimiert zu werden.“ Es sei nicht nur sinnvoll den Straßenraum, sondern auch die Flächen von der Bordsteinkante bis zu den Hauseingängen mitzudenken und die Baumaßnahmen zu koordinieren. Ziel müsse sein, den öffentlichen Raum barrierefrei zu gestalten.