Hamburg. Philosoph Peter Sloterdijk hält Festrede im Rathaus. Prominente erinnern sich morgen im Abendblatt-Magazin an ihre Studentenzeit.

Mit mehr als 500 Gästen hat Hamburg die Gründung seiner Universität vor 100 Jahren am Donnerstagabend bei einem Senatsempfang im Rathaus gefeiert. Am 28. März 1919 hatte die erste demokratisch gewählte Bürgerschaft die Gründung der Hochschule beschlossen. Am 10. Mai des Jahres wurde sie feierlich eröffnet.

Heute sei Hamburg ohne die Uni „nicht mehr denkbar“, sagte die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). „Sie ist ein Ort intellektuellen Austausches, Standortfaktor und Zukunftstreiberin für die gesamte Region.“

Die „mutige Entscheidung“ der noch jungen Bürgerschaft ganz am Anfang der Weimarer Republik habe eine „große Stunde“ markiert, sagte Universitätspräsident Dieter Lenzen. „Vor 100 Jahren wurde der Weg freigemacht, eine große Universität aller Fakultäten zu gründen, und ihr einen Auftrag zu geben: Der Forschung, der Lehre, der Bildung.“

Sonderbriefmarke für Hamburgs Universität

Die Festrede hielt der Philosoph und Schriftsteller Peter Sloterdijk, selbst Absolvent der Universität Hamburg. Erstmals wurde auch eine Sonderbriefmarke präsentiert, die das Bundesfinanzministerium anlässlich des Uni-Jubiläums herausgebracht hat. Mit rund 43.000 Studierenden und mehr als 170 Studiengängen gehört die Uni zu den größten Universitäten Deutschlands.

Das Abendblatt widmet dem Jubiläum der Universität das komplette nächste Wochenend-Magazin. In der morgigen Ausgabe rekonstruiert eine große historische Rückschau die bedeutendsten Entwicklungen: warum die bürgerlichen Eliten die Uni-Gründung lange Zeit verhinderten, welche Spitzen-Forscher in den 1920er-Jahren nach Hamburg drängten, wie die Nationalsozialisten den intellektuellen Exodus vorantrieben, was die 68er-Revolution tatsächlich bewirkte und – schließlich – wer zum Aufbruch in die erste Liga der nationalen und internationalen Wissenschaft blies.

Prominente blicken auf Studentenzeit zurück

Darüber hinaus erinnern sich prominente Ehemalige wie Bestseller-Autorin Cornelia Funke, Haspa-Chef Harald Vogelsang, „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga, Theater-Macher Corny Littmann und ISS-Astronaut Alexander Gerst an gute und schlechte Zeiten ihres Hamburger Studentenlebens. Und wir geben einen umfassenden Ausblick auf die Jubiläumsveranstaltungen, mit denen die Uni alle Hamburger ansprechen will.