Hamburg. Fünf Becken und komplett barrierefrei. Erstmals sind auch die Gesamtkosten für den Umbau der Hamburger Schwimmoper bekannt.
Noch ist es eine ganze Weile hin bis zum Baubeginn, doch die Pläne für die neue Alsterschwimmhalle werden immer konkreter. Hell und modern wird Hamburgs betagte Schwimmoper nach der radikalen Schönheitskur aussehen, wie auf den jüngsten Entwürfen zu sehen ist, die der Betreiber Bäderland am Dienstag veröffentlichte.
Insgesamt werden Umbau und Sanierung 78,7 Millionen Euro kosten. 60 Millionen Euro gibt die Stadt, zehn Millionen kommen aus Denkmalschutzmitteln des Bundes, 8,7 Millionen von Bäderland, wie Unternehmenssprecher Michael Dietel dem Abendblatt sagte. Ursprünglich war lediglich von 60 Millionen Euro die Rede gewesen. „Da waren die anderen Mittel vom Bund und von uns selbst aber noch nicht eingerechnet“, so Dietel. „Eine Erhöhung der Kosten hat es seit Mitte vergangenen Jahres nicht gegeben.“
Neues Sprung- und Warmwasserbecken
Wie berichtet wird Hamburgs prominentestes Schwimmbad im Oktober 2020 für drei Jahre geschlossen. Dann wird neben dem bestehenden 50-Meter-Becken – dem einzigen in ganz Hamburg – ein extra Sprungbecken eingebaut. Dadurch sollen Schwimmer und Springer künftig unabhängig voneinander ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können – ohne sich gegenseitig zu stören.
Neu hinzu kommt auch ein weiteres 25-Meter-Becken mit etwas wärmerem Wasser für all jene, denen die Temperaturen im großen Becken zu niedrig sind. Ebenfalls neu: Ein Kursbecken, dessen Boden sich hydraulisch zwischen null und 1,80 Meter Tiefe verstellen lässt. So können Erwachsene und Kinder jeweils in der optimalen Wassertiefe trainieren. Das bisherige doppelte Lehrbecken für Schulschwimmen und Schwimmunterricht wird zu einem Becken zusammengelegt. Die Wasserfläche in den dann fünf Becken soll so von 1400 auf 2000 Quadratmeter anwachsen.
Sportsauna und Terrasse
Auch die Fläche für Trockentraining an Geräten soll steigen – auf 1100 Quadratmeter. Neu ins Angebot aufgenommen werden eine Sportsauna und eine sogenannte Aktivbadkomponente mit mehreren kleineren Warmwasserbecken zur Entspannung und „Entmüdung“ der Muskulatur. Für Sonnenhungrige kommt eine neue Terrasse hinzu.
Neue Maßstäbe will Bäderland im Punkt Barrierefreiheit setzen. So sollen die vielen Treppen am Eingang und den Umkleiden verschwinden. Künftig soll alles ebenerdig erreichbar sein. Für Sehbehinderte wird ein spezielles Leitsystem eingebaut, wie Bäderlandsprecher Michael Dietel dem Abendblatt sagte.
45 Jahre im Dauerbetrieb
Der Umbau des Gebäudes ist auch deshalb notwendig, weil das Haus mit seinen markanten Schwingen nach mehr als 45 Jahre Dauerbetrieb etwas flügellahm geworden ist. Die hohe Chloridbelastung hat der Spannbetondecke zugesetzt, die Dichtungen bröckeln, auch die Wasseraufbereitungs- und Heizungsanlagen genügen längst nicht mehr dem heutigen Standard.