Hamburg. In 13 der 26 Hamburger Schwimmbäder steigen die Eintrittspreise leicht an. Preissenkung vorerst ausgeschlossen.
Der Eintritt in vielen Hamburger Schwimmbädern wird im Februar kommenden Jahres teurer – um ein paar Cent. Der Bäderland-Aufsichtsrat hat vergangenen Freitag beschlossen, die Preise in 13 der 26 Bäder leicht zu erhöhen: In acht Bädern werden die Kinder- und Erwachsenenkarten um zehn Cent, in fünf weiteren die Tageskarten für Erwachsene um 20 Cent teurer. Das, so heißt es aus der Umweltbehörde, die für Bäderland zuständig ist, sei aber keine Preiserhöhung im eigentlichen Sinn, sondern eine Anpassung der Preisstruktur quer über alle Bäder hinweg, die danach einheitlich sein soll.
Die aber ist ohnehin schon spitze im Bundesvergleich: Eine Aufstellung des Webportals Netzsieger der Eintrittspreise für Hallenbäder in den 20 größten deutschen Städten sieht Hamburg klar auf Platz eins bei den Tageskarten. Und bereits im vergangenen Jahr fasste der Landesparteitag der SPD den Beschluss, man wolle auf den Senat einwirken, um die Eintrittsgelder zu senken – um die Hälfte.
Mindestlohn statt Preissenkung
Jan Dube, der Sprecher der von Senator Jens Kerstan (Grüne) geführten Umweltbehörde, sagte dazu auf Abendblatt-Anfrage: "Wir fänden eine Senkung der Schwimmbadpreise zwar ebenfalls wünschenswert. Aber die Einnahmen aus Eintrittsgeldern decken bei weitem nicht die Betriebskosten der Hamburger Bäder." Vielmehr bekäme Bäderland jährlich rund 20 Millionen Euro Defizitausgleich von der Finanzbehörde. Darüber hinaus würden für Sanierungen oder Neubauten jährlich rund 30 Millionen Euro ausgegeben.
Dube erläutert weiter: "Der Umweltsenator hatte im Kreis der Senatoren mit Partei- und Fraktionsspitze klar seine Bereitschaft ausgedrückt, eine Preissenkung umzusetzen – wenn es dafür das nötige Geld aus dem Parlament oder der Finanzbehörde gäbe. Am Ende war sich die Runde einig, dass bei Bäderland die Priorität zunächst bei Neubau, Sanierung und der Einführung eines Mindestlohns von zwölf Euro liegen soll."