Hamburg . 525.000 Euro im Jahr kommen von Senat, Bürgerschaft und sieben Stiftungen. Jury wählt Projekte aus, die gefördert werden.

Senat, Bürgerschaft und sieben Stiftungen stellen mehr Geld für die kulturelle Bildung an Schulen bereit: Mit insgesamt 525.000 Euro jährlich sollen Künstler, Theater und andere Kultureinrichtungen gemeinsam mit Schulen Projekte umsetzen, die den Zugang der Schülerinnen und Schüler zu Kunst und Kultur erweitern.

Ziel ist es, dass Künstler aller Sparten die Schüler in den Projekten anleiten, selbst kreativ tätig zu werden. Außerdem sollen die jungen Menschen eigene Erfahrungen in der Begegnung mit Kunst machen. Zweimal im Jahr – im April und November – wählt eine Jury die Projekte aus, die über den Fonds „Kultur & Schule“ gefördert werden. „Der Fonds eröffnet Schülerinnen und Schülern neue und leichte Zugänge zu kultureller Bildung. Es sind gerade diese künstlerischen Erfahrungen, die Dialogfähigkeit, Persönlichkeitsentwicklung und Wissenserwerb bei Kindern und Jugendlichen fördern“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD).

„Kulturelle Bildung spielt schon jetzt eine hervorragende Rolle in Schule und Unterricht. Impulse von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, Kunst-, Musik- oder Theaterprojekte und die Auseinandersetzung mit Künsten bereichern dieses breite Angebot und wirken über die Schulzeit hinaus“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Stiftungen beteiligen sich mit 100.000 Euro an dem Kulturfonds

„Welch schönes Signal, wenn sich Initiativen von Stiftungen und öffentlicher Hand wechselseitig ergänzen und befördern“, sagte Petra Kochen, Vorsitzende der Gabriele Fink Stiftung. Die sieben Stiftungen beteiligen sich für das laufende Jahr mit 100.000 Euro an dem Kulturfonds. „Die Stiftungen sehen sich die Entwicklung der Projekte an und sind grundsätzlich bereit, die Förderung fortzusetzen“, sagte Kochen. In der Regel werden sich Schulen bewerben, die schon Kooperationen mit einzelnen Künstlern oder Kultureinrichtungen eingegangen sind. Voraussetzung für eine Förderung ist allerdings, dass im Rahmen der Kooperation ein neues Projekt begonnen wird.

Schulen können auch über das Netzwerk Kulturelle Bildung (www.kulturnetz-hamburg.de) neue Partner aus Kunst und Kultur finden. Weitere Kriterien für eine Förderzusage sind Nachhaltigkeit, besondere künstlerische Qualität, Förderung der Inklusion sowie die Verzahnung mit dem Regelunterricht. „Entscheidend ist aber der Gesamteindruck der Projektidee“, sagte Projektleiterin Dörte Nimz, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur (Online-Bewerbungen unter www.kulturfonds-hh.de).

Bisher vier Millionen Euro für kulturelle Projekte an Schulen

Insgesamt gibt die Schulbehörde bereits jetzt rund vier Millionen Euro für kulturelle Projekte an Schulen aus. Dazu zählen unter anderen Jedem Kind ein Instrument (JEKI mit rund 1,8 Millionen Euro), Schulbibliotheken, Lese- und Hörkisten (415.000 Euro), das Theatersprachcamp (300.000 Euro), die HipHopAcademy (115.000 Euro) sowie Autorenlesungen (75.000 Euro). Der Unterricht in den künstlerischen Fächern (Musik, Kunst, Theater) aller Schulen und Klassenstufen schlägt im Landeshaushalt jährlich mit rund 180 Millionen Euro zu Buch.