Hamburg. Die vier Hochhäuser am Klosterwall stehen seit Mai 2018 leer. Das muss die Stadt für Sicherheitsdienst und Alarmanlagen zahlen.

Das Bezirksamt Mitte ist Ende Mai aus den City-Hochhäusern am Klosterwall ausgezogen. Seitdem stehen die vier maroden Hochhäuser leer und sind mit Holzplatten vor ungebetenen Besuchern geschützt. Die Stadt hat dafür bislang schon eine stolze Summe ausgegeben. Im Zeitraum vom 1. Juni vergangenen Jahres bis zum 31. Januar 2019 „sind rund 210.000 Euro netto für den Sicherheitsdienst sowie die mobilen Alarmanlagen und rund 60.000 Euro netto für die weitere Sicherung des Gebäudes aufgewandt worden“, sagte eine Sprecherin der Finanzbehörde auf Abendblatt-Anfrage.

Wie berichtet, liegt für den Gebäudekomplex, der auch unter dem Namen City-Hof bekannt ist, seit Dezember 2017 ein Abrissantrag vor. Der Hamburger Projektwickler Aug. Prien hat ein Kaufangebot über 35,2 Millionen Euro für das Filetgrundstück gemacht. Doch dieses wird nur wirksam, wenn die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen eine Abrissgenehmigung erteilt. Dafür steht aber laut einer Sprecherin noch kein Termin fest (wir berichteten).

"Es wird hier viel Geld verschenkt"

Wenn das Grundstück an Aug. Prien verkauft wird, müsste die Stadt auch nicht mehr für die Sicherung der Gebäude aufkommen. Das Unternehmen plant auf dem Gelände den Bau von Büros, ein Vier-Sterne-Hotel der Accor Kette sowie 150 Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie.

Kritik kommt vom Bund der Steuerzahler Hamburg: „Das Beispiel des City-Hofs zeigt, wie wichtig gutes Zeitmanagement ist. Dass das Bezirksamt Mitte aus den Gebäuden auszieht, war schon seit Jahren klar. Hätte man sich frühzeitiger mit allen Beteiligten abgestimmt, hätte man sich die Kosten für die Sicherung des Gebäudes sparen können. Andere städtische Einrichtungen hätten mit den 270.000 Euro sicherlich etwas Sinnvolleres anstellen können“, sagte der Vorsitzende Lorenz Palte. Für Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg steht fest: „Es wird hier viel Geld verschenkt, weil es immer noch keine Abrissgenehmigung gibt. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

Der CDU-Stadtentwicklungsexperte Jörg Hamann sagte: „Ich bin schockiert darüber, wie die Stadt hier Geld verschwendet, weil immer noch nicht eine Abrissgenehmigung erteilt und das Grundstück an den Investor übergeben wurde.“