Hamburg . Ein Trio aus Norddeutschland soll versucht haben, 233 Kilogramm Kokain zu schmuggeln. Nun stehen die Männer vor Gericht.
Drogenschmuggler beweisen immer wieder ein hohes Maß an Kreativität, wenn es darum geht, Rauschgift zu verstecken. Ein Trio aus Norddeutschland hat für eine große Menge Kokain ein besonders exklusives Versteck gewählt: In einer Motoryacht wollten die Männer aus Hamburg und Schleswig-Holstein die Drogen von Brasilien nach Hamburg transportieren. Doch aus ihrem Plan wurde nichts.
Ab kommenden Freitag, 8. Februar, müssen sich die 43, 40 und 29 Jahre alten Männer vorm Landgericht Hamburg verantworten. Ihnen wird unerlaubte Einfuhr von Betäubungsmitteln vorgeworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen sie gemeinsam mit weiteren Komplizen Anfang 2018 in Brasilien 233 Kilogramm reines Kokain gekauft und versucht haben, die Drogen nach Hamburg zu schmuggeln.
Koks-Yacht sollte mit Frachter nach Hamburg kommen
Damit ihr Vorhaben nicht auffliegt, hatten sie das Koks in einer Motoryacht verbauen lassen. Das Boot sollte über die Firma des heute 40-Jährigen mit einem Frachtschiff von Brasilien nach Hamburg gebracht werden. Doch in der Hansestadt kam das Frachtschiff mit der illegalen Ware nie an. Brasilianische Zoll- und Strafverfolgungsbehörden hatten das Kokain im Hafen von Santos – dem größten Seehafen Brasiliens – während einer Durchsuchung sichergestellt.
Im August vergangenen Jahres hatten Spezialkräfte der Hamburger Polizei zeitgleich sechs Wohnungen und Geschäftsräume in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht und die drei nun angeklagten Männer verhaftet. Bereits seit Herbst 2017 war der Älteste des Trios im Visier der Ermittlungsgruppe Rauschgift Hamburg.
Durchsuchungen im Sommer 2018
Doch die Ermittlungen richteten sich auch gegen den heute 28-Jährigen, der unter anderem im An- und Verkauf von Sportbooten tätig war. Er soll die geplante Überführung der Yacht aus Brasilien als Tarnung benutzt haben. Der 40-Jährige soll Geschäftspartner der beiden Männer gewesen sein.
Spezialkräfte nehmen mutmaßliche Schmuggler fest:
SEK-Einsatz in Borgfelde
Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte im Sommer 2018 Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen und Geschäftsräume der drei Beschuldigten sowie entsprechende Haftbefehle. Neben drei Wohnungen und Geschäftsräumen in Barmbek-Süd, Hamm/Borgfelde und Veddel wurden auch drei Objekte in Ahrensburg, Neumünster und Nortorf durchsucht.