Hamburg. Die Männer wollten offenbar Drogen an Bord verstecken. Als sie gestört wurden, übten sie Gewalt gegen ein Crewmitglied aus.

Ein Containerschiff der Hamburg Süd ist vor Brasilien gekapert worden. Die Reederei bestätigte dem Abendblatt einen entsprechenden NDR-Bericht, der sich auf brasilianische Polizeiangaben beruft.

Demnach hätten vor dem Hafen der Stadt Santos bewaffnete Männer die "Cap San Marco" geentert, während das Schiff auf einen Liegeplatz wartete. Offenbar wollten sie Drogen an Bord des 333 Meter langen und 48 Meter breiten Frachters verstecken. Als sie dabei gestört wurden, hätten sie kurzzeitig einen philippinischen Wachoffizier gefesselt. Nach einer Dreiviertelstunde seien die mutmaßlichen Drogenschmuggler wieder von Bord gegangen.

Polizei findet Kokain an Bord des Frachters

Die Polizei habe später in einem Container 402 Kilogramm Kokain entdeckt, das offenbar nach Europa geschmuggelt werden sollte. "Die Behörden vor Ort untersuchen jetzt den Fall", sagte Hamburg-Süd-Sprecherin Christiane Krämer dem Abendblatt. Das Crewmitglied sei wohlauf, "das ist für uns das Wichtigste".

Die "Cap San Marco" ist zwischen Europa und der Ostküste Südamerikas unterwegs. Sie hatte zum Zeitpunkt des Vorfalls vornehmlich Fleisch und Früchte in Kühlcontainern an Bord und war von Argentinien kommend unterwegs in Richtung Spanien.