Hamburg. Drogen waren auch hinter einer Ladung Zahnseide verborgen. Abgeschickt wurden die beiden Lieferungen in Lateinamerika.
Da wollten die Schmuggler besonders clever sein: Kurz nach dem spektakulären Fund von 1,1 Tonnen Kokain hat der Hamburger Zoll zwei weitere große Ladungen mit Drogen beschlagnahmt, die vermeintlich gut versteckt waren.
Bereits Ende September entdeckten die Zöllner rund 100 Kilogramm Kokain in einem VW-Bulli T1, der in einem Container aus Brasilien den Hamburger Hafen erreichte. Die Drogen waren unter einem doppelten Boden hinter der Rücksitzbank des Fahrzeugs versteckt und mussten erst mühsam heraus geflext werden. Aufgefallen war die Ladung bei einer Kontrolle in der Röntgenanlage des Zolls. Der Straßenverkaufswert: rund 21 Millionen Euro.
Sporttaschen hinter Zahnseide-Paketen
Eine noch größere Ladung tauchte Anfang November in einem anderen Container aus der Dominikanischen Republik auf. In diesem Fall waren rund 300 Kilogramm Kokain in Sporttaschen hinter einer großen Partie Zahnseide versteckt. Der Straßenverkaufswert der hochreinen Waren wird in diesem Fall auf 63 Millionen Euro geschätzt.
Obwohl die Drogen wie auch die kürzlich entdeckten 1,1 Tonnen Koks aus Lateinamerika stammen, sieht der Zoll derzeit keinen Zusammenhang zu dem großen Fund, der nach Hamburg durch ein Mitglied der Hells Angels gekommen sein soll. Zu den Absendern der aktuellen Funde gibt es bislang noch keine Erkenntnisse. Auch eine direkte Verbindung zwischen den zwei Lieferungen ist derzeit nicht zu erkennen.
„Es macht den Anschein als würde den Drogenschmugglern die Kreativität für neue Versteckmöglichkeiten niemals ausgehen. Aber genau das macht den Beruf des Zöllners auch so spannend", sagte Michael Schrader, Leiter des Hauptzollamtes Hamburg-Hafen.