Hamburg. Die Einrichtung wird rund 100 besonders schutzbedürftigen Frauen Obdach bieten und einen Wachdienst rund um die Uhr haben.
Und sie kommt doch. Lange gab es Streit um die geplante Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Eppendorf. Nachbarn hatten vehement dagegen protestiert. Am Donnerstagmorgen bestätigte nun der zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge, dass ab März gebaut werden soll. Auf der Wiese zwischen dem Bahndamm der U 3 und der Loogestraße soll bis Ende dieses Jahres eine Folgeunterkunft für rund 100 besonders schutzbedürftigen Frauen entstehen – mit einem Rund-um-die-Uhr-Wachdienst.
Der ist nötig, da von Gewalt bedrohte oder von Gewalt betroffene Frauen einen besonderen Schutzstatus haben. Als schutzbedürftig gelten auch alleinerziehende Frauen mit minderjährigen Kindern und Frauen die unter psychischen Problemen leiden oder körperliche Einschränkungen haben, sowie alleinreisende Frauen. Bisher lebten diese in einer Erstaufnahme am Kaltenkircher Platz in Altona. Die einzige Einrichtung dieser Art in Hamburg, die ihren Status als exklusive Schutzeinrichtung für Frauen verlieren und wieder in eine gewöhnliche Unterkunft umgewandelt werden soll, sobald der Standort Eppendorf eröffnet ist.
Im dritten Anlauf hat es geklappt
Die vergleichsweise kleine Einrichtung an der Loogestraße wird die erste Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Eppendorf. Geklappt hat das erst im dritten Anlauf. Nachdem zunächst der Expresswohnungsbau für 2400 Personen an der Osterfeldstraße gescheitert war, weil sich Bezirk und Investor nicht einigen konnten, ruderte die Stadt nach massiver Kritik von Denkmalschützern auch bei der geplanten Unterkunft im Seelemannpark zurück. Der Baubeginn für die Unterkunft an der Loogestraße war ursprünglich für den Februar des vergangenen Jahres vorgesehen.
Zuletzt kam es zu Verzögerungen, da an der Loogestraße, anstelle der ursprünglich geplanten Flachgründung eine Tiefgründung erforderlich wurde, also Pfähle in die Erde gerammt werden müssen. Das Ausschreibungsverfahren der speziellen Pfahlgründungsarbeiten ist nun abgeschlossen und es soll kurzfristig eine Firma beauftragt werden. Laut Planung sollen die Gesamtbaukosten inklusive der Einrichtung 4,15 Millionen Euro betragen. Sie könnten aber noch steigen, da dies die Kosten für die ursprüngliche Planung sind.
In ihrer neuen Behausung werden die Frauen künftig auch kochen können. Das fördert laut „Zentralem Koordinierungsstab Flüchtlinge“ die selbstständige Lebensführung. In Altona konnten sie ihre Lebensmittel nicht selbst zubereiten und waren auf einen Catering-Service angewiesen, da es in Erstaufnahmen keine Küchen gibt.