Hamburg. Wegen der schwierigen Lage des Grundstücks kommt es zu Verzögerungen und höheren Kosten. Eröffnung erst Ende 2019 geplant.

Auf der Wiese zwischen dem Bahndamm der U3 und der Loogestraße sollte eigentlich schon längst eine Wohnunterkunft für 104 Flüchtlinge stehen. Der Beginn der Bauarbeiten war für Februar, die Eröffnung für Herbst 2018 terminiert. Doch auf dem Grundstück nahe der Station Kellinghusenstraße haben noch nicht einmal die Bauarbeiten begonnen. Sollten sich am Ende doch die Gegner der Unterkunft durchgesetzt haben? Wie berichtet, hatten einige Nachbarn vehement dagegen protestiert.

„Wir gehen davon aus, dass die Unterkunft auf jeden Fall gebaut wird“, sagt Susanne Schwendtke, Sprecherin der Betreibergesellschaft Fördern und Wohnen. Das habe die Stadt entschieden – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass überall in der Stadt Flüchtlinge wohnen sollen, auch in Eppendorf. Ursache der Verzögerung sei die schwierige Lage des Grundstücks.

Verzögerungen durch lange Frostperiode

Bereits im vergangenen Jahr war für die Loogestraße ein Erschütterungsgutachten für den oberhalb an das Grundstück grenzenden Bahnverkehr in Auftrag gegeben worden. Dessen Erstellung hatte sich wegen der langen Frostperiode im Frühjahr dieses Jahres verzögert. Dann aber stand fest: anstelle der ursprünglich geplanten Flachgründung muss eine Tiefgründung realisiert, also Pfähle in der Erde gerammt werden. „Die entsprechenden Ausschreibungen wurden initiiert, sodass mit den Arbeiten der Pfahlgründung voraussichtlich im Dezember 2018 begonnen wird“, sagt Daniel Posselt, Sprecher des Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF).

Doch es geht nicht nur darum, Erschütterungen abzufangen. Auch der Lärmschutz ist an der Stelle eine Herausforderung. „Aufgrund der Abstimmungen mit der Hochbahn in Bezug auf den Schallschutz kommt es zu einer weiteren leichten Verzögerung“, so Posselt. Die Fertigstellung der Unterkunft sei derzeit für Oktober 2019 vorgesehen.

Trotz der Verzögerungen und den mit der Pfahlgründung verbundenen höheren Kosten will die Stadt nach Angaben des ZKF an dem Standort festhalten – nicht nur wegen der gerechten Verteilung. „Wir brauchen nach wie vor dringend vernünftige Unterkünfte“, betont Susanne Schwendtke. Noch immer müssten zu viele Flüchtlinge in einfachsten Containern wohnen.

Die Initiative "Welcome to Eppendorf" schreibt auf ihrer Website: "Wir sind, erleichtert, dass die Verzögerung des Baus technisch bedingt ist und keine anderen Hinderungsgründe der Errichtung der Unterkunft im Wege stehen."