Hamburg. Seit 2006 können Bürger per Mausklick eine Anzeige erstatten. Der Service soll Polizeiwachen entlasten.

Internetbetrug, Sachbeschädigung, Fahrraddiebstahl: Um eine Anzeige zu erstatten oder eine Zeugenaussage zu machen, nutzen immer mehr Menschen die so genannte Onlinewache der Hamburger Polizei. An den Start gegangen ist der Service 2006. Seitdem sind die Nutzungszahlen immer weiter angestiegen. Waren es im ersten Jahr noch 2800 Anzeigen beziehungsweise Hinweise, wurden im vergangen Jahr insgesamt rund 20.500 Vorgänge verzeichnet.

Die Straftaten, die gemeldet wurden, seien laut Polizeisprecher Florian Abbenseth zwar unterschiedlichster Art gewesen, allerdings gebe es einen Schwerpunkt auf Internetkriminalität. „Erfahrungsgemäß haben viele der auf diese Weise erstatteten Anzeigen einen Internetbezug, also etwa Betrugsdelikte im Internet.“ Das Prozedere der Onlinewache ist einfach: Wer Anzeige erstatten will, muss sich unter www.polizei.hamburg.de oder www.onlinewache.hamburg.de registrieren und dabei Namen sowie Anschrift angeben. Nachdem er die datenschutzrechtlichen Hinweise akzeptiert hat, kann er alle Eckdaten für die Anzeige eingeben, etwa Angaben zu Tatort, Tatzeit und einer Schilderung des Sachverhalts. Nach der Übermittlung bekommt der Anzeigende sein Aktenzeichen und die zuständige Polizeidienststelle genannt.

Onlinewache entlastet die Kommissariate

Laut Abbenseth bietet der Service mehrere Vorteile. Zum einen biete er eine zusätzliche und einfache Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Polizei. Zum anderen erhalte jeder Nutzer sofort ein recherchierbares Aktenzeichen, was zum Beispiel für die Versicherung nötig sein kann. Weiter könne ein unter Umständen später trotzdem erforderlicher persönlicher Kontakt zur Polizei, etwa für die Aufnahme einer Aussage, effektiver und gezielter erfolgen. Außerdem würden die Polizeikommissariate durch die Onlinewache entlastet werden. „Hinweise und Anzeigen können direkt am PC von zu Hause an die Onlinewache geschickt werden. Das ist eine Entlastung unserer Rezeptionsdienste an den Polizeikommissariaten, die sonst die Anzeige aufgenommen hätten.“

Abbenseths Fazit: „Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung ist die Onlinewache ein wichtiger Baustein zur Kontaktaufnahme mit der Polizei geworden.“ Er betont aber: „In einem Notfall ist die Onlinewache keine Alternative. Hier sollte man sich unter 110 immer an den Polizeinotruf wenden.“