Hamburg. Hamburg plant, Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten auszubauen. Polizei setzt weiter auf Gesichtserkennung.
Großer Erfolg für die Soko „Castle“ und die Hamburger Polizei: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr erheblich zurückgegangen – vermutlich auf den geringsten Stand, seit die Zahlen erhoben werden. Das sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Die Polizei rechnet für 2018 mit knapp mehr als oder knapp unter 5000 Einbrüchen. Zum Vergleich: 2015, vor der Gründung der Sonderkommission „Castle“ waren es noch 9006 Einbrüche gewesen. Der bisher niedrigste Zahl an Einbrüchen liegt bei 5241. Das war im Jahr 2005.
Die Polizei geht davon aus, dass 2018 insgesamt weniger Straftaten verübt wurden als im Jahr zuvor. Die genauen Zahlen wird sie in wenigen Wochen mit der Kriminalstatistik 2018 vorlegen. „Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass wir Anstiege bei Fallzahlen mit Internetbezug haben“, sagte der Polizeipräsident.
Mehr Videoüberwachung
Hamburg plant im neuen Jahr, die Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten weiter auszubauen. „Der Hansaplatz befindet sich aktuell bereits in der Prüfung“, so Meyer. Auch die Videoüberwachung auf St. Pauli könnte ausgeweitet werden. „Wir haben sie bereits an der Südseite der Straßenzüge Talstraße, Hamburger Berg und an der Großen Freiheit im Einsatz. Davon verspreche ich mir, dass es uns gelingt, Taten zu verhindern, mehr Täter zu identifizieren und St. Pauli sicherer zu machen“, so Meyer.
Zur Aufklärung von Straftaten setzt er auch weiterhin auf den Einsatz der umstrittenen Gesichtserkennungssoftware. Gegen deren Nutzung macht sich der Datenschutzbeauftragte stark. „Polizei und Staatsanwaltschaft sind sich einig, dass der Einsatz der Gesichtsanalysesoftware, so, wie er durchgeführt wurde, durch die Strafprozessordnung gedeckt ist“, sagte Meyer. Er will die Software nicht nur bei gewalttätigen Demonstrationen nutzen, sondern beispielsweise auch bei „Risiko-Fußballspielen“ einsetzen – und als solches gilt das Zweitliga-Derby zwischen St. Pauli und dem HSV im März.