Hamburg. Das Gebäude soll einem „historisierenden Neubau“ weichen. Seit 1997 gehören die Häuser der städtischen Wohnungsgesellschaft.

Im eigentlich beigelegten Streit um die fünf historischen Elbtreppenhäuser in Neumühlen ist wieder Bewegung gekommen. Erst sollte das gesamte Ensemble abgerissen werden, nach Widerstand aus den Reihen der Mieter war nur noch ein Haus zum Abbruch vorgesehen, nun kommt noch ein zweites hinzu. Das hat der Eigentümer, das städtische Wohnungsbauunternehmen Saga, mitgeteilt. Ein entsprechender Antrag sei bereits gestellt.

Die Initiative Elbtreppe, die sich für den Erhalt des letzten Zeugnisses der ursprünglichen Siedlungsstruktur am Altonaer Hafen einsetzt, sei angesichts dieser Pläne „aus allen Wolken gefallen“, sagt Sprecher Karsten Schnoor. Nachdem aus dem Ensemble bereits verabredungsgemäß das Haus 15c abgebrochen werden musste und durch einen Neubau ersetzt wurde, sei nun auch Haus Nummer 5 laut Saga nicht mehr zu retten und reif für den Abrissbagger. Das Gebäude soll einem „historisierenden Neubau“ weichen.

Kritik an Neuvermietungspreisen

Seit 1997 gehören die Häuser der Saga. „Der Neubau mit zwei Wohnungen wird sich gut einfügen“, so ein Unternehmenssprecher. Die Sanierung des Altbaus sei mangels Statik „faktisch“ nicht möglich gewesen. Kein Wunder, heißt es aus den Reihen der Initiative. Das Gebäude habe sieben Jahre leer gestanden.

Die Kritik der Mieter-Initiative bezieht sich aber vor allem auf die Neuvermietungspreise. Während von den insgesamt 22 Wohnungen in den Häusern die 13 denkmalgerecht modernisierten Wohnungen für sieben Euro je Quadratmeter vermietet sind, betragen die Mieten bei den neun frei finanzierten Wohnungen jetzt 15 Euro je Quadratmeter. „Viel zu happig“, so die Initiative. Die Saga begründet den Preis mit „enorm hohen Baukosten“. Insgesamt werden 7,5 Millionen Euro investiert.