Hammerbrook. Initiatoren des digitalen Zukunfts-Campus haben sich überworfen. CDU sieht den Senat in der Pflicht, Westhagemann reagiert.

Der Streit um den digitalen Campus Hammerbrooklyn erreicht die Politik. Wie das Abendblatt berichtete, haben sich die drei Initiatoren – der Kreative Mathias Müller-Using, der Digitalexperte Björn Bloching und der Wirtschaftswissenschaftler Henning Vöpel über die Umsetzung des ambitionierten Projektes zerstritten. Im Januar soll der Grundstein für das digitale Zen­trum gelegt werden – nach derzeitigem Stand ist aber nur noch Müller-Using mit seinen Partnern Torsten-Jörn Klein und Immobilienentwickler Art Invest dabei. Bloching und Vöpel verfolgen inzwischen ein eigenes Projekt eines digitalen Zentrums.

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann wollte sich zu der Berichterstattung am Dienstag nicht äußern. Er hat sich aber Termine geben lassen, um mit allen Beteiligten zu sprechen. SPD und Grüne hüllten sich in Schweigen. Auskunftsfreudiger ist die Opposition. Zum Streit um das Hammerbrooklyn-Projekt sagte Carsten Ovens, Fachsprecher für Digitale Wirtschaft der CDU-Fraktion: „Hammerbrooklyn ist für den Digitalstandort Hamburg von entscheidender Bedeutung. Wir fordern die zerstrittenen Parteien auf, sich umgehend an einen Tisch zu setzen, um das wichtige Projekt doch noch zum Erfolg zu führen.“

Kruse bedauerte die jüngste Entwicklung

Das Verhalten des Senats werfe indes Fragen auf. „Besonders verwunderlich ist, dass die Stadt ein riesiges, attraktives Grundstück an der Elbe vergibt, bevor überhaupt ein einziger verbindlicher Vertrag mit zukünftigen Partnern und Mietern geschlossen wurde.“ Ovens kündigte an, die Vorgänge genau unter die Lupe zu nehmen.

Michael Kruse, Vorsitzender der FDP-Bürgerschaftsfraktion, bedauerte die jüngste Entwicklung: „Hammerbrooklyn ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Digitalstandorts Hamburg.“ Der Erfolg und die Vergabe des äußerst prominenten Grundstücks für das Projekt hingen an der Glaubwürdigkeit der Initiatoren. „Es ist im Interesse der Stadt, dass hier eine kooperative Lösung mit einem fairen Interessenausgleich gefunden wird.“ Da die beteiligten Akteure bilateral zu keinem Ergebnis kommen, sollte Wirtschaftssenator Westhagemann die Parteien zu einem einigenden Gespräch einladen. Kruse weiter: „Genau wie die digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft lebt Hammerbrooklyn von Kooperation.“