Hamburg . Die französische Chansonnette Véronique Elling begeistert im Tonali-Saal mit einem Abend über die Stadt der Liebe.

Auf die Wände des Tonali-Saals im Grindelviertel werden Bilder aus Paris projiziert. Der Jardin du Luxembourg, der Boulevard St. Germain, die Seine – und natürlich der Eiffelturm. Véronique Elling entführt an diesem Dezember-Abend ihr Publikum in die Stadt der Liebe.

Die Rolle ist für die französische Künstlerin, aufgewachsen in Montpellier, wie gemacht. Mit Charme und Witz philosophiert sie über flüchtige Rendezvous in Bistros. Sie verwandelt sich in das Mädchen von Lande, das beim ersten Paris-Besuch an der Hand der Tante über den Place Pigalle flaniert, erst irritiert, dann erotisiert. Sie erzählt über den Eiffelturm, über den Mut seines Schöpfers und die anfängliche Skepsis der Bürger. Hier sagt keine Sängerin Texte auf, hier spricht eine ausgebildete Schauspielerin. Übrigens auf Deutsch, Véronique Elling beherrscht die Sprache ihrer Wahlheimat Hamburg fast akzentfrei.

Eine fulminante Band

Zwischen den Episoden singt Véronique Elling Chansons von Jacques Brel, Édith Piaf, Juliette Gréco, Yves Montant und Charles Trenet. In einer Qualität, die ihresgleichen zumeist vergebens sucht – auch dank ihrer fulminanten Band mit Henrik Giese (Klavier und Gitarre), Jurij Kandelja (Akkordeon) und Amadeus Templeton (Cello).

Das Publikum feiert sie im ausverkauften Saal mit Ovationen, mag sie gar nicht mehr von der Bühne lassen. Am Ende gibt es eine winzige Lektion Französisch. „Zugabe heißt in meiner Sprache bis“, sagt sie. Also rufen alle: „Bis, bis, bis.“ Mit Jacques Brels „Amsterdam“ schließt der fulminante Abend. Am 12. Januar (19:30 Uhr) kehrt Véronique Elling in den Tonali-Saal zurück, dann mit dem Programm „Hymne à d’amour, eine Hommage an Édith Piaf“

(Tickets über at@tonali.de oder 040/5326627).

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