Hamburg. Experten haben 500 Pfund schwere Bombe erfolgreich entschärft. 1300 Wilhelmsburger mussten Wohnungen verlassen.
Die 500 Pfund schwere amerikanische Fliegerbombe, die am Mittwochmittag in Wilhelmsburg entdeckt worden war, ist erfolgreich entschärft worden. Das twitterte die Hamburger Feuerwehr um 18.20 Uhr.
Auf der Elbinsel Wilhelmsburg hatte zwischenzeitlich Ausnahmezustand geherrscht: In der Rotenhäuser Straße im Herzen des Stadtteils war am Mittwochmittag bei Bauarbeiten eine 500 Pfund schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
Die Feuerwehr legte zunächst einen Sperr-Radius von 300 Metern und eine Warnzone von 500 Metern rund um den Fundort fest (siehe Tweet). Im Sperr-Radius befanden sich sowohl die Stadtteilschule Wilhelmsburg als auch eine Seniorenwohnanlage. Mehr als 5000 Anwohner waren von den Vorsichtsmaßnahmen betroffen. Rund 1300 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen.
Die Evakuierung der Seniorenwohnanlage gestaltete sich aufgrund des Alters der Bewohner schwierig. An der betroffenen Schule war der Unterricht ohnehin beendet. In einer Gewerbeschule an der Dratelnstraße 26 wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Nachdem die Evakuierung der umliegenden Häuser abgeschlossen war, ging es schnell. Um 17:44 Uhr konnte mit der Bergung der Fliegerbombe aus dem Schacht begonnen werden. Anschließend wurde der Zünder vorsichtig von außen gereinigt und dann aus der Bombe entfernt. Um 18:16 Uhr konnte der Sprengmeister die Entschärfung der Weltkriegshinterlassenschaft bekanntgeben. Der Einsatz der Feuerwehr Hamburg konnte erfolgreich beendet werden.
Zunächst war man davon ausgegangen, dass sich die Entschärfung der Bombe schwierig gestalten würde, da sich die panzerbrechende Waffe in vier Meter Tiefe unter Wasser in einem sogenannten Abtäufring befand.
Wilhelmsburger Reichsstraße gesperrt
Während der Entschärfung blieb auch die vielbefahrene Wilhelmsburger Reichsstraße (B75) zwischen Wilhelmsburg und Autobahnkreuz Süd voll gesperrt, wie die Verkehrsleitzentrale mitteilte. Die Georg-Wilhelm-Straße, die wichtigste Verbindungsroute im Stadtteil, ist bereits zwischen Mangestraße und Vogelhüttendeich dicht. Die Straßensperrung wurden inzwischen aufgehoben.
Aufgrund des Bombenfunds stand kurzzeitig auch das Zweitliga-Basketballspiel zwischen den Hamburg Towers und Trier in der Wilhelmsburger Inselparkarena auf der Kippe. Die für 19 Uhr angesetzte Partie soll nun aber doch stattfinden. Teilnehmer und Fans werden aber gebeten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Allerdings waren auch zahlreiche Buslinien von den Sperrungen betroffen. Laut Feuerwehr waren dies alle Linien, die die Rotenhäuser Straße ansteuern, konkret die Linien 13, 34, 151, 152, 252, 156. "Mit dem Ende der Straßensperrungen nehmen unsere Linienbusse im Raum Wilhelmsburg ihre gewohnten Linienwege auf", meldete die Hochbahn. Aufgrund der Verkehrslage seien vereinzelt noch Verspätungen möglich.
Erst kürzlich hatte ein Bombenfund für große Aufregung im Schanzenviertel gesorgt. Zahlreiche Häuser mussten damals evakuiert werden. In der Alster nahe der Lombardsbrücke mussten im Oktober zwei Granaten gesprengt werden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.