Hamburg. Falls die Prüfung des Hamburger Antrags positiv ausfällt, könnte der Bund Großteil der Betriebskosten des Museums übernehmen.

Bei den Bemühungen um Bundesmittel für ein neues Hamburger Naturkundemuseum ist der rot-grüne Senat einen Schritt weitergekommen: Der bei der Leibniz-Gemeinschaft gestellte Antrag, das Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg in den Forschungsverbund aufzunehmen und mit dem Bonner Zoologischen Forschungsmuseum zu fusionieren, wird nun geprüft. Das hat die Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) am Freitag entschieden – ein großer Erfolg.

Nun muss die Uni-Einrichtung begutachtet werden. Fiele die Bewertung positiv aus, könnte das CeNak ab 2020 in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen werden. Dann könnte der Bund einen Großteil der Betriebskosten für ein Forschungsmuseum in Hamburg übernehmen. Unter dessen Dach ließen sich die an drei Standorten verteilten Sammlungen der Zoologie, Geologie und Mineralogie wieder zusammenführen.

Ein neues Naturkundemuseum soll nach dem Wunsch der Universität der Evolution gewidmet sein, über die biologische Vielfalt und den Einfluss des Menschen aufklären – und zeigen, wie Hamburger Wissenschaftler das erforschen. „Es freut uns sehr, dass wir nun die erste Hürde genommen haben“, sagte Eva Gümbel, Staatsrätin der Wissenschaftsbehörde, am Freitag.

Debatte um Naturkundemuseum

Die Debatte um ein neues Ausstellungshaus war im September nicht nur wegen des Leibniz-Antrags in Schwung gekommen. Hinzu kam, dass Unternehmer und Stifter Michael Otto, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Universitätspräsident Dieter Lenzen gemeinsam öffentlich für das Projekt warben. Otto versprach allerdings kein Geld. Zur selben Zeit präsentierte Frank Böttcher, Geschäftsführer des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation, die Idee eines Gebäudes, das ein Naturkundemuseum, ein Science Center und eine Klimaschau unter einem Dach vereinen soll. Dafür machen sich mehrere Hochschulen, Verbände und Unternehmen stark.