Hamburg. Fahrrad-Lobby wehrt sich gegen Planungen der Stadt. Radfahrer würden vergessen und müssten auf Nebenstraßen ausweichen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) hat die aktuellen Planungen der Stadt für den Umbau der Elbchaussee als "absurd" kritisiert.
Hintergrund ist die Einschätzung des zuständigen Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), dass für den Abschnitt zwischen Hohenzollernring und Palmaille ein Radfahr- oder Schutzstreifen nicht in Frage kommt. Der Straßenquerschnitt sei zu schmal und das Verkehrsaufkommen überdurchschnittlich hoch, so der LSBG auf seiner Internetseite, auf der Bürger gerade dazu aufgerufen werden, sich an der Planungen für den Umbau der Straße zu beteiligen. Aus Sicht der LSBG soll der Radverkehr über die Bernadottestraße und die Holländische Reihe geführt werden.
Warten auf die ersehnte West-Ost-Verbindung
“Statt endlich die lang ersehnte West-Ost-Verbindung für Hamburgs Radfahrer zu schaffen, versucht die Stadt, die Menschen zu verschaukeln”, sagt Samina Mir vom ADFC Hamburg. Denn gerade im Ostteil sei die Elbchaussee besonders breit. “Zu behaupten, dort sei kein Platz für Radfahrende, um sie deshalb auf Umwegen zu führen, ist absurd”.
Der ADFC fordert die Stadt auf, die Planungen bis zum Ende der Elbchaussee an der Palmaille fortzuführen und auch dort eine durchgängige, sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr zu schaffen. “Nur durch attraktive Alternativen können wir mehr Menschen dazu bewegen, aufs Rad umzusteigen und so einen Beitrag zur Lösung von Hamburgs Verkehrsproblemen wie Stau, Unfällen und Luftverschmutzung zu leisten”, sagt Samina Mir. Durch mehr Rad- und weniger Autoverkehr werde die Elbchaussee von der lauten und schmutzigen Durchgangsstraße in einen Boulevard verwandelt, an dem sich die Menschen gern aufhielten.