Hamburg. Auch bei Stickoxiden wurden die Grenzwerte überschritten. Naturschützer fordern Konsequenzen für den Luftreinhalteplan.

Die Luft in der Hansestadt ist am Dienstag besonders schlecht gewesen. Im Luftmessnetz der Stadt wurde die Qualität an den Stationen Stresemannstraße, Max-Brauer-Allee und Habichtstraße im Laufe des Tages mit der Note 5 (mangelhaft) bewertet. An den meisten anderen Messstellen wurde eine gerade einmal ausreichende Luftgüte (Note 4) festgestellt. Hauptursache der schlechten Benotung war die hohe Belastung der Luft mit Feinstaub-Partikeln (PM10).

Laut Umweltbehörde hänge diese mit einer so genannten Inversionswetterlage mit wenig Luftaustausch zusammen. Man liege allerdings nur sehr knapp über den EU-Grenzwerten von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Dieser Wert dürfe laut EU-Regelung an höchstens 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Hamburg liege derzeit bei elf Tagen in diesem Jahr, so Behördensprecher Jan Dube. Mit der Änderung der Wetterlage. werde sich die Lage beim Feinstaub voraussichtlich rasch entspannen.

Feinstaub und Stickoxide belasten Hamburger Luft

Neben dem Feinstaub belastet vor allem das Stickstoffdioxid (NO2) die Atemluft. Dieses stammt zu großen Teilen aus Abgasen von Diesel-Fahrzeugen und Schiffen. Wegen der seit Jahren überschrittenen Grenzwerte hatte Hamburg im Frühjahr Fahrverbote für ältere Diesel an Stresemannstraße (Lkw) und Max-Brauer-Allee (Pkw und Lkw) erlassen. Gleichwohl sind die Werte zuletzt offenbar nicht sonderlich stark gesunken. Das jedenfalls schließt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) aus den jüngsten Daten.

Demnach würden die seit 2010 geltenden Grenzwerte weiterhin überschritten. Die Belastung an den stark belasteten Messstellen Max-Brauer-Allee, Stresemannstraße, Habichtstraße und Kieler Straße lägen in etwa auf Vorjahresniveau. Die bisherigen Maßnahmen reichten offenbar nicht aus, um die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten, so BUND-Chef Manfred Braasch. Mit Blick auf die Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag und Freitag in Hamburg forderte Braasch erneut die Einführung einer blauen Plakette. Der BUND hatte im Juli gegen den aus seiner Sicht nicht ausreichenden Luftreinhalteplan der Stadt geklagt. Das Urteil fällt wohl erst 2019.