Hamburg. 560.000 Einwegbecher im Jahr sollen so eingespart werden. Umweltsenator lobt Müllvermeidung der Hochbahn.

Mehrweg statt Pappe: Die Hamburger Hochbahn führt Pfandbecher für ihre gut 5.000 Mitarbeiter ein. Dafür nutzt die Hochbahn das „Recup-System" in Kooperation mit der Hamburger Umweltbehörde. Damit entfallen jährlich 560.000 Papp- bzw. Plastikbecher, teilte das Unternehmen mit.

Gut 80 Prozent der Hochbahnmitarbeiter sind nicht stationär im Büro oder in der Werkstatt beschäftigt, sondern im Streckennetz unterwegs. Daher gehöre der Coffee-to-go zum festen Bestandteil ihres Arbeitsalltags, sagte Hochbahnchef Henrik Falk. Kaffeeautomaten fänden sich an allen Betriebsstandorten.

Umweltsenator lobt die Hochbahn

„Zur umweltgerechten Beförderung von Passagieren gehört auch das umweltgerechte Verhalten der Mitarbeiter im Unternehmen“, sagte Falk. Deshalb sei das nachhaltige Pfandsystem dem Einwegbecher vorzuziehen. Die Hochbahn geht dafür eine Partnerschaft mit dem bundesweit operierenden Pfandsystem Recup ein, kauft die Becher samt Deckel und stellt sie ihren Mitarbeitern zur Verfügung. Die vorhandenen Kaffeeautomaten können bleiben: Sie spucken künftig einfach keine Plastikbecher mehr aus, und die Pfandbecher passen gut in die Öffnungen für den Ausschank.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Die Coffee-to-go-Kultur verursacht jährlich in Deutschland einen riesigen Müllberg an Einwegbechern. Dass dieser vermeidbar ist, dafür steht das Unternehmen Recup mit seinem Pfandbecher. Wir freuen uns, dass wir Recup seit April als guten Partner für ein Hamburg weites Pfandsystem haben. Und wir freuen uns sehr, dass die Hochbahn als öffentliches Unternehmen eine Vorbildfunktion in Sachen Umweltschutz übernimmt.“

40.000 Tonnen deutscher Müll im Jahr

Laut Recup werden in Deutschland jährlich 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Pappbecher weggeworfen, das sind etwa 320.000 Becher pro Stunde, was rund 40.000 Tonnen Müll pro Jahr entspricht.

Gewöhnlich funktioniert das Recup-System etwas anders als bei der Hochbahn: Der bis zu 500 mal wiederverwendbare Recup-Becher steht an den „Zapfstellen“ zur Verfügung. Wer seinen Kaffee im Recup kauft, zahlt einen Euro Pfand. Der Kaffee kostet laut Recup aber weniger als im Pappbecher, was einen Anreiz zum Kauf in der Recup-Becher schaffen soll. Bei allen Recup-Partnern kann man den leeren Coffee-to-go-Becher dann wieder abgeben und erhält sein Pfand zurück. Die Becher werden vor Ort gereinigt und sofort wieder eingesetzt. Den Deckel zum Becher müssen die Kunden allerdings kaufen und auch selber reinigen.