Der weltoffene, liberale Geist Hamburgs ist ohne diese Zeitung nicht zu denken.

Hand aufs Herz, als vor nunmehr gut fünf Jahren bekannt wurde, dass die Funke Mediengruppe das Hamburger Abendblatt übernimmt, war die Überraschung, bei manchen durchaus auch das Entsetzen, groß. Ausgerechnet ein Verlag aus dem Ruhrgebiet sollte das Leitmedium der Freien und Hansestadt führen? Verstehen die denn überhaupt die Elbmetropole? Haben die einen Schimmer davon, was für eine Zeitung die Hanseaten lesen wollen? Und wie sollten denn die nicht eben für ihr elegantes Auftreten bekannten Essener mit den stilvoll gekleideten und wohlriechenden Hamburger-Abendblatt-Redakteuren zusammenarbeiten?

Funke war gerade an dieser Zeitung sehr interessiert. Schon mein Großvater Jakob Funke – Mitgründer der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, aus der später die Funke Mediengruppe hervorging – las sie mit Begeisterung und hielt sie, neben der WAZ natürlich, für die beste deutsche Regionalzeitung. Diese Einschätzung teilten wir auch drei Jahrzehnte später noch. Überdies schien uns das Blatt mit seinem Leitspruch „Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen“ ideal zu unseren anderen Regionalmedien zu passen. Da waren wir auch bereit, zweifellos vorhandene kulturelle Barrieren zu überwinden ...

Das Abendblatt ist auch im Digitalen ganz vorn

Im Ernst: Ganz gleich, ob in Print oder digital, gute Zeitungen berichten, was passiert, ordnen ein und erklären. Sie helfen, unsere Welt zu verstehen, geben Impulse für die Willensbildung und machen Serviceangebote. Mehr noch: Sie setzen grundlegende Fragen auf die Tagesordnung, über die sich eine Stadt, Region oder ein Land verständigen müssen. Damit tragen sie entscheidend dazu bei, eine Gesellschaft überhaupt erst zu konstituieren.

Das Hamburger Abendblatt leistet all das in hervorragender Weise – und das seit 70 Jahren. Es ist nicht nur das Medium, mit dem sich die Hamburger über die Neuigkeiten in ihrer Stadt informieren. Hier werden auch die relevanten Fragen der Stadt diskutiert. Sei es Verkehrsplanung, Elbphilharmonie oder HSV, im Hamburger Abendblatt werden die Themen verhandelt, die die Bürger bewegen und die für die Stadtentwicklung wichtig sind. Insofern ist der weltoffene, liberale Geist Hamburgs nicht ohne das Hamburger Abendblatt zu denken.

Inzwischen ist das Hamburger Abendblatt ein selbstverständlicher Teil der Funke Mediengruppe. Die Redakteure und Verlagsmitarbeiter aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Thüringen, Braunschweig und Hamburg tauschen sich kontinuierlich aus. Sie lernen viel voneinander und bereichern sich gegenseitig. Das tut allen Titeln gut. Auch das Hamburger Abendblatt hat, so höre ich immer wieder, gewonnen. Es ist noch mal näher an seine Leserinnen und Leser herangerückt. Es ist im Digitalen ganz vorn. Und es ist mehr denn je so lebendig, weltoffen und tolerant wie die Stadt, aus der es berichtet.

Wir sind bei Funke stolz auf das Hamburger Abendblatt. Ich gratuliere von ganzem Herzen.