Hamburg. Vor allem an Kreuzungen in der Innenstadt kracht es häufig. Vier Strecken sind besonders riskant.

Erfasst wurden alle Unfälle, bei denen Menschen starben oder verletzt wurden: Mithilfe von Geodaten der Hamburger Polizei hat das Bundesamt für Statistik die gefährlichsten Straßen der Stadt ermittelt.

Danach kam es im vergangenen Jahr nirgendwo zu so vielen schweren Unfällen wie auf diesen vier Straßen der Innenstadt und in Eimsbüttel: Willy-Brandt-Straße zwischen Herrengraben und Nikolaikirche, Esplanade zwischen Stephansplatz und Lombardsbrücke, Edmund-Siemers-Allee zwischen Dammtorbahnhof und Universität und Hoheluftchaussee zwischen Breitenfelder Straße und Martinistraße. Auf jeder dieser Straßen ereigneten sich zwischen elf und 17 schwere Verkehrsunfälle. 2016 gab es nur auf zwei Hamburger Straßen eine ähnlich große Unfallhäufung.

Kreuzungen als Schwerpunkt

Eine der Hauptursachen für Unfälle sind offenbar stark frequentierte Kreuzungen. So gab es allein neun Verkehrsunfälle mit Verletzten auf der Kreuzung Hoheluftchaussee, Ecke Breitenfelder Straße. Im Bereich der Esplanade krachte es besonders häufig an der Kreuzung Ecke Dammtordamm.

Anders sieht es auf der Edmund-Siemers-Allee aus, wo sich die Unfallorte direkt vor der Universität konzentrieren. Im September 2017 kam es hier auch zu einem der 28 tödlichen Verkehrsunfälle der Jahres: Nachts wurde ein Fußgänger von einem Notarzteinsatzfahrzeug erfasst – er hatte Kopfhörer getragen und offenbar das mit Blaulicht und Martinshorn fahrende Fahrzeug überhört und übersehen.

Anstieg an der Willy-Brandt-Straße

Auf der Willy-Brandt-Straße, die bereits 2016 hoch belastet war, gab es 2017 noch einmal einen deutlichen Anstieg der schweren Verkehrsunfälle – vor allem im Bereich zwischen Hopfenmarkt und Rödingsmarkt.

Für dieses Jahr liegen noch keine Geo-Daten vor. Das Bundesamt für Statistik hat aber für Hamburg einen leichten Rückgang der Unfälle mit Verletzten registriert. Ihre Zahl ging bis Ende Juli um 0,5 Prozent auf 5539 zurück. Dabei wurden 5521 Menschen verletzt, 18 Menschen starben. Im Vorjahreszeitraum waren es 17 Tote gewesen.

Der Atlas:

Der Unfallatlas zeigt die Unfälle der Jahre 2016 und 2017, die Anzeige lässt sich nach den beteiligten Verkehrsmitteln und den Häufigkeiten einstellen. Auf den größten Zoomstufen sieht man statt der Übersichtskarte ein Satellitenbild. Mithilfe des Tools ist es möglich, vom bundesweiten Überblick bis zur Recherche vor der eigenen Haustür einen Überblick darüber zu bekommen, wo besonders viele Verkehrsunfälle passieren.