Hamburg. Verkehrsexperte wünscht sich ein Verleihsystem nach dem Vorbild von StadtRAD. Antrag in Hamburger Bürgerschaft geplant.

Der Plan hat durchaus Charme: Die Hamburger CDU will künftig ähnlich wie die StadtRÄDER auf der Straße StadtBOOTE auf der Alster schippern lassen. "Wir wünschen uns ein Verleihsystem auf dem Wasser, das dem der Fahrräder an Land ähnelt", sagt der Verkehrsexperte der Christdemokraten in der Hamburger Bürgerschaft, Dennis Thering, dem Abendblatt. Ein entsprechender Antrag solle in Kürze in das Parlament der Hansestadt eingebracht werden. Die "Bild" hatte zuerst darüber berichtet.

Boote mit Elektroantrieb

"Das Ausleihsystem StadtRAD ist eine echte Erfolgsgeschichte in Hamburg", sagt Thering. Aktuell gebe es 2450 Leihräder, 200 Stationen und mehr als 450.000 Kunden. "Was liegt da näher als dieses Modell auch auf das Wasser zu übertragen?" Seine Idee: An bis zu acht Anlegern könnten die Hamburger die Boote ausleihen, die Registrierung soll online erfolgen. "Alle Boote könnten mit elektrischem Antrieb ausgestattet werden und ihre Energie über Solarpanele beziehen", so der Bürgerschaftsabgeordnete aus dem Alstertal und den Walddörfern.

Entlastung für den Busverkehr

Nach dem Wunsch der CDU sollen die Boote keine reinen Ausflugsschiffe sein, die den bestehenden Tretbooten oder den Alsterdampfern Konkurrenz machen. "Die Boote sollen mit dazu beitragen, die Mobilität in Hamburg zu verbessern und Interessierte vergleichsweise stressfrei und ohne Staugefahr von A nach B bringen." Die neuen Transportmittel könnten eine Entlastung für den Busverkehr sein. Starten soll das Projekt mit Booten auf Binnen- und Außeralster. "Es könnte aber auch auf die Fleete ausgedehnt werden", so der Christdemokrat.

CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering will die Mobilität in der Stadt verbessern
CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering will die Mobilität in der Stadt verbessern © Andreas Laible | Andreas Laible

Wer die Boote am Ende betreiben soll, ist derzeit noch völlig offen. Denkbar wäre nach Ansicht des Verkehrsexperten eine Kooperation mit der Deutschen Bahn, aber auch der Betrieb durch die Stadt. Die größte Hürde ist aber ohnehin, den rot-grünen Senat von dem Plan zu überzeugen. Dort müsste das umweltfreundliche Projekt eigentlich auf offene Ohren stoßen.