Hamburg. Projektwochen, Debatten mit Prominenten und Besuche von Parlamenten und Gedenkstätten: Neue, spannende Formate müssen her.

    Die FDP fordert in einem Bürgerschaftsantrag, die Werte des Grundgesetzes stärker in den Schulunterricht einzubinden. „Dazu sollten den Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe im Unterricht die Werte der Verfassung, die Werte der Aufklärung und die Funktion des Rechtsstaats vermittelt werden“, heißt es in dem Antrag der Liberalen. Angesichts „verschärfter gesellschaftlicher Debatten und extremistischer Einlassungen“ seien die Werte des Grundgesetzes aktueller und wichtiger denn je.

    „Am 3. Oktober feiern wir den Tag der deutschen Einheit, einen Tag, der wie kaum ein anderer eine Abkehr von jeder Art von Diktatur und ein gemeinsames Bekenntnis zu Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie darstellt“, sagt FDP-Fraktionschefin Anna von Treuenfels-Frowein. „Gerade in diesen unruhigen Zeiten, in denen wie kaum zuvor in den sieben Jahrzehnten der Existenz der Bundesrepublik Deutschland die Werte der Erfolgs-Verfassung in Frage gestellt werden, ist es von elementarer Bedeutung, dass sich junge Menschen des unschätzbaren Beitrags bewusst werden, den das Grundgesetz täglich für jeden Bürger leistet.“ Die Verfassung sei „der Schild gegen die totalitären Versuchungen der extremen Linken und Rechten oder des religiösen Extremismus.“

    FDP kann sich auch Kooperationen mit außerschulischen Lernorten vorstellen

    Die FDP will in erster Linie die Inhalte der gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Fächer ausweiten. „Wie genau dies geschehen soll, kann in einem Modellprojekt ermittelt werden“, heißt es in dem Antrag. Auch schon bestehende Projektwochen könnten zur interaktiven Vermittlung der Werte des Grundgesetzes genutzt werden. „Hier gilt es, Formate zu finden, die junge Menschen begeistern, beispielsweise Debatten mit Prominenten aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, die sich um die Werte des Grundgesetzes verdient gemacht haben“, ergänzt Treuenfels-Frowein.

    Nach Vorstellung der FDP sollen die Schulen dabei auch „das volle Spektrum der in Hamburg zur Verfügung stehenden Ressourcen der politischen Bildung nutzen“. Dazu zählten die Landeszentrale für politische Bildung und die freien Träger der politischen Bildung. Vorstellbar seien auch Kooperationen mit außerschulischen Lernorten wie Museen, Parlamenten und Gedenkstätten.