Hamburg. Vorgaben und europaweite Ausschreibungen verzögern das 17,5-Millionen-Projekt des Eimsbütteler Turnverbands.
Die Baugenehmigung des Bezirksamtes Nord traf vor fünf Wochen beim Eimsbütteler Turnverband (ETV) ein, die Bagger aber werden entgegen der bisherigen Planungen erst in einem Jahr am Lokstedter Steindamm Höhe Veilchenweg anrollen. Ursprünglich sollte bereits in der nächsten Woche der erste Spatenstich erfolgen. Grund der zwölfmonatigen Verzögerung: Das neue Sportzentrum des ETV (15.000 Mitglieder in 21 Abteilungen) unterliegt den städtischen Vorgaben des „kostenstabilen Bauens“, was zusätzliche behördliche Prüfungen und europaweite Ausschreibungen erfordert. Die Angebote für weitere Planungsleistungen müssen jetzt bis zum 1. Dezember vorliegen.
Das ETV-Sportzentrum, ein multifunktionaler Neubau mit 7815 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und kalkulierten Kosten in Höhe von 17,5 Millionen Euro, ist nach dem Umbau des Bäderland-Bades in Ohlsdorf erst das zweite Hamburger Sportinfrastrukturprojekt, das „kostenstabiles Bauen“ erfordert. Das Verfahren, eingeführt nach den Erfahrungen mit der Elbphilharmonie, wird dann angewandt, wenn mehr als 50 Prozent der Ausgaben über öffentliche Zuwendungen gedeckt werden.
Der ETV hat bei der Stadt, den Bezirksämtern Nord und Eimsbüttel sowie dem Hamburger Sportbund (HSB) Zuschüsse und Kredite beantragt. In diese Rechnung fällt auch ein langfristiges Darlehen der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB), für das die Stadt bürgt. „Insgesamt liegen wir bei öffentlichen Zuwendungen von etwa 70 Prozent“, sagt der ETV-Vorsitzende Frank Fechner. Der Verein steuert rund drei Millionen Euro aus Eigenmitteln bei. Neuer Termin für die Fertigstellung ist nun der Sommer 2021.