Hamburg. Ende Juli hatte die Stadt eine weitere Erhöhung der Zuschüsse auf insgesamt 10.143.850 Euro pro Jahr angeboten.

    Der Ton zwischen dem Hamburger Sportbund (HSB/525.000 Mitgliedschaften in 821 Vereinen) und der Stadt beim Verhandeln eines neuen Sportfördervertrags für 2019/2020 wird schärfer. Montagabend lehnte der HSB-Hauptausschuss, rund 40 Vertreter der Vereine und Verbände, das bisher letzte Angebot der Stadt ab und forderte das HSB-Präsidium auf, „geeignete öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zu entwickeln“, sprich Protestaktionen, damit die Gespräche „in angemessen kurzer Zeit zu einem akzeptablen Ergebnis geführt werden“.

    Im Sportfördervertrag werden alle zwei Jahre Form und Umfang staatlicher Alimentierung des organisierten Sports neu geregelt. Ende Juli hatte die Stadt eine weitere Erhöhung der Zuschüsse auf insgesamt 10.143.850 Euro pro Jahr angeboten, eine Steigerung von fast zehn Prozent gegenüber den Vereinbarungen für die Jahre 2017/2018. Der HSB-Vorstand lehnte auch diesen Vorschlag als zu niedrig ab. Seitdem stocken die Gespräche. Kommt es zu keiner Einigung, gilt der alte Vertrag.

    Zusätzliche Mittel

    Zur vergangenen Sportförderung hatte die Bürgerschaft zusätzliche Mittel von rund zwei Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt. Zwar gibt es erneut Signale der Parteien, Vereinen und Verbänden, ähnliche Hilfen zu gewähren, verbindliche Zusagen fehlen. Knackpunkte sind für den HSB die Jugendförderung (Kids in die Clubs), Geld für Integrationsarbeit und den Bau/Sanierung vereinseigener Anlagen. Für 2018 wurden beim HSB Baumaßnahmen von 32 Millionen Euro mit der Bitte um Bezuschussung angemeldet.

    Die Rathaus-Opposition kritisiert, das „rot-grüne Gefeilsche“ schade der Sportstadt Hamburg, sagt Thomas Kreuzmann, sportpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Breiten- und Leistungssport sind seit Jahren chronisch unterfinanziert, und der aktiven Stadt droht langsam die Luft auszugehen. Daher muss mit dieser Unterfinanzierung jetzt Schluss sein.“ Dazu gehöre, dass Vereinen und Verbänden steigende Kosten durch Inflation und Tarifabschlüsse automatisch ausgeglichen werden.