Hamburg . Hamburg investiert Millionen für die Verbesserung der Gewässer. Das Ergebnis könnte eine gewässerkundliche Sensation sein.

Helmut Ramers vom Amt für Wasserwirtschaft bei der Hamburger Umweltbehörde will den Lachs in der Wandse heimisch machen. „In zehn Jahren könnte es wieder Lachse in der Alster geben – und vielleicht auch in der Wandse“, sagt er. Das wäre laut Experten eine gewässerkundliche Sensation.

Helmut Ramers vom Amt für Wasserwirtschaft will den Lachs in der Wandse heimisch machen
Helmut Ramers vom Amt für Wasserwirtschaft will den Lachs in der Wandse heimisch machen © tel/Wochenblatt

„Der Lachs gehört in die Alster, wie auch sein kleiner Bruder, die Meerforelle“, sagt Ramers. Damit es auch so kommt, müssen die „berichtspflichtigen Gewässer“ nach der Wasser-Rahmenrichtlinie der EU in einen ökologisch guten Zustand versetzt werden. Das versuchen die Behörden – der Hamburger Senat und die Bezirke – mit rund 150 Maßnahmen und einem Aufwand von etwa 50 Millionen Euro seit 2009.

Fischtreppen an Rathaus- und Mühlenschleuse

Bis zum Jahr 2027 sollen weiterhin mindestens drei Millionen Euro im Jahr für ökologische Verbesserungen an den rund 30 entsprechenden Hamburger Gewässern ausgegeben werden. Für die selten gewordenen Wanderfische Lachs, Meerforelle und Aal wurden jüngst Fischtreppen an Rathaus- und Mühlenschleuse für mehr als zwei Millionen Euro gebaut.

Früher ein Wehr, jetzt kein Hindernis mehr für Lachs & Co: die Solgleite im Pulverhofpark
Früher ein Wehr, jetzt kein Hindernis mehr für Lachs & Co: die Solgleite im Pulverhofpark © tel/Wochenblatt

Auch an der Wandse tut sich einiges. So bekam eine mehr als 30-köpfige Gruppe interessierter Bürger bei einer gewässerkundlichen Wanderung die neue Sohlgleite (auch eine Steighilfe) im Pulverhofpark nahe der Einmündung der Berner Au zu sehen. Letzteres Gewässer, das jüngst durch die Einrichtung eines Überschwemmungsgebietes (ÜSG) für Schlagzeilen sorgte, ist im Vergleich zur Wandse ökologisch problematisch. Durch ihre Vorfluter-Funktion werden bei Regen Schadstoffe in hoher Konzentration von den Straßen eingetragen. Ökologische Verbesserungsmaßnahmen lohnten sich an der Berner Au kaum, hieß es.