Hamburg. Eltern sind maßlos enttäuscht und wollen an der Suche nach Lösungen beteiligt werden. Entscheidung über Zukunft Mitte September.

Nach gescheiterten Versuchen zur Rettung von bis zu acht katholischen Schulen haben die Vertreter der Elternschaft ihre Kritik am Erzbistum erneuert und ihre Forderungen bekräftigt.

Das Vertrauen der Betroffenen und vieler Gemeindemitglieder in das Erzbistum sei weiter geschwunden, heißt es in einer am Montag verschickten Erklärung. „Wir nehmen wahr, dass die Skepsis bei den Akteuren in Politik, Verwaltung und Gesellschaft gegenüber dem Erzbistum deutlich gewachsen ist“, schreiben die Sprecher der Gesamtelternvertretung.

Eltern maßlos enttäuscht

Erzbischof Stefan Heße hatte die Gespräche mit der Initiative Hamburger Schulgenossenschaft (HSG) Anfang Juli abgebrochen. Zur Begründung sagte er, das von der HSG vorgelegte Rahmenprogramm verdeutliche „weder die in Aussicht gestellte operative Tragfähigkeit einzelner Pilotschulen..., noch zeigt es konkret auf, wie die dringend notwendigen Investitionen in Millionenhöhe an den betroffenen Standorten wirklich geschultert werden können.“ Die Entscheidung hat zur Folge, dass mindestens fünf der 21 katholischen Schulen in Hamburg geschlossen werden. Für drei Schulen könnte es weitergehen.

Die Elternvertreter kritisieren, der Erzbischof habe „weder eigene Lösungsansätze zur Rettung der Schulen vorgestellt, noch um Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach Lösungen gebeten“. Die Elternschaft werde weiter nicht an der Suche nach Lösungen beteiligt. „Wir sind von dieser Vorgehensweise maßlos enttäuscht“, heißt es in der Erklärung.

Die Elternschaft fordere „vollstän­dige Transparenz über die Finanzierung der katholischen Schulen“, schreibt das Sprecherteam. „Nach Analyse der selektiven und lückenhaften Informationen, die wir zur Finanzlage des Erzbistums und seiner Schulen erhalten haben, sind unsere Zweifel gewachsen, ob alle alternativen Finanzierungskonzepte vor den Entscheidungen ausgelotet worden sind.“ Das Erzbistum müsse endlich alle „entscheidungserheblichen“ Unterlagen veröffentlichen.

Klarheit bis Mitte September

Erzbistumssprecher Manfred Nielen sagte am Montag: „Wir haben die vergangenen Wochen und Monate für zahlreiche Gespräche genutzt, haben Angebote externer Partner geprüft und mit Fundraising-Experten unterschiedliche Ansätze zur Gewinnung von Fördergeldern und Drittmitteln diskutiert. Bis Mitte September wollen wir Klarheit darüber erzielen, ob uns die Weiterentwicklung der drei Schulstandorte tatsächlich gelingen kann.“ Für das Erzbistum sei Transparenz ein wichtiges Anliegen. „Daher hat das Erzbistum interne und externe Expertisen beauftragt und die Ergebnisse öffentlich und schulintern kommuniziert.“